Erste Hinrichtung auf US-Bundesebene seit 17 Jahren ausgesetzt

  12 Juli 2020    Gelesen: 640
  Erste Hinrichtung auf US-Bundesebene seit 17 Jahren ausgesetzt

Die erste Hinrichtung auf Bundesebene in den USA seit 2003 ist vorläufig ausgesetzt worden. Ein Gericht gab den Angehörigen der Opfer des wegen Mordes Verurteilten Daniel Lee am Freitag Recht, nachdem sie um einen Aufschub wegen der Corona-Krise gebeten hatten.

Die Angehörigen argumentierten, dass sie bei der Exekution anwesend sein wollten, dies aber wegen der Gefahr der Ansteckung mit dem Coronavirus ein zu großes Risiko darstelle. In den vergangenen Monaten hatte es in US-Gefängnissen besonders viele Erkrankungen mit Covid-19 gegeben.

Während viele Bundesstaaten nach wie vor die Todesstrafe vollstrecken, hat es auf Bundesebene seit 2003 keine Hinrichtung mehr gegeben. Die Todesstrafe wurde seitdem zwar weiter verhängt, aber nicht vollstreckt. Fälle, in denen Straftäter von Bundesgerichten zum Tode verurteilt wurden, liegen in der Hand der Bundesregierung.

Justizminister William Barr drang zuletzt drauf, die Hinrichtungen zu vollstrecken. Vor Kurzem hatte das Oberste Gericht den Weg für die Wiederaufnahme nach einem Streit um die Exekutionsmethode geebnet.

In 20 Bundesstaaten abgeschafft
In den vergangenen Jahren haben mehrere US-Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft oder deren Vollstreckung ausgesetzt. Nach Angaben des Death Penalty Information Centers gibt es diese Höchststrafe inzwischen in etwa 20 der 50 US-Staaten nicht mehr. Im März 2019 setzte auch Kalifornien – der Bundesstaat mit der größten Zahl von Häftlingen in Todestrakten – die Todesstrafe per Dekret aus.

sputniknews


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