Die Familie des bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd hat Klage gegen die US-Stadt Minneapolis und die vier beteiligten Polizisten wegen widerrechtlicher Tötung eingereicht. "Während ganz Amerika mit der öffentlichen Gesundheitskrise der Coronavirus-Epidemie zu kämpfen hat, muss sich das schwarze Amerika mit einer weiteren Pandemie der Polizeibrutalität auseinandersetzen", sagte Anwalt Benjamin Crump vor einem Bundesgericht in Minneapolis.
Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai unter dem Verdacht eines kleinen Falschgelddelikts von den Polizisten festgenommen worden. Ein Polizist hatte dem am Boden liegenden Mann knapp neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt. Floyds Tod löste landes- und weltweite Demonstrationen gegen exzessive Polizeigewalt und Rassismus aus.
Dem Haupttäter wird "Mord zweiten Grades" zur Last gelegt. Das entspricht in etwa einem Totschlag in einem besonders schwerem Fall und kann mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Die insgesamt vier beteiligten Polizisten wurden am Tag nach Floyds Tod aus dem Polizeidienst entlassen.
Zur Höhe von Entschädigungsforderungen der Familie bei der Zivilklage machte der Anwalt keine Angaben. Im Mai 2019 war die Stadt Minneapolis zur Zahlung von 20 Millionen Dollar (17,6 Millionen Euro) an die Hinterbliebenen einer Yoga-Lehrerin verurteilt worden, die von einem Polizisten getötet worden war, als sie in ihrem Auto saß.
ntv
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