Der CDU-Politiker sagte im Deutschlandfunk, eine solche Regelung wäre nicht akzeptabel. Deshalb würden die Bundesländer dem auch nicht zustimmen. Kretschmer erklärte, wenn es einen Ausbruch an einer Stelle gebe, habe das nichts mit dem ganzen Landkreis zu tun. Deshalb müsse der Fokus in den nächsten Wochen auf zielgenauen Maßnahmen liegen. Beispielsweise müsse man Corona-Ausbrüche vor Ort klar lokalisieren und dafür sorgen, dass sich Menschen, die aus dem Urlaub in Krisenregionen zurückkämen, an Quarantäneregeln hielten und getestet würden. „Bevor wir jetzt die Menschen wieder verunsichern, muss es darum gehen, dass wir gemeinsam durch diese Krise kommen. 1,5 Meter Abstand und Mund-Nasen-Schutz, damit ist gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben möglich.“
Kretschmer äußerte sich dennoch zuversichtlich, dass man bei den Bund-Länder-Gesprächen zu einem vernünftigen Ergebnis komme, das Maß und Mitte halte und einem Rechtsstaat und einer Demokratie entspreche. Die Gespräche über lokale Ausreisesperren in Regionen mit hohen Infektionszahlen sollen heute fortgesetzt werden. Dafür hatte sich neben Bundeskanzlerin Merkel auch Bayerns Ministerpräsident Söder von der CSU ausgeprochen.
Kanzleramtschef Braun kündigte im ZDF an, in den Gesprächen für lokale Beschränkungen zu werben. Es gehe nicht mehr darum, ganze Landkreise einzuschränken, so Braun. Vielmehr müsse man bei Corona-Ausbrüchen schneller, kleinräumiger und präziser handeln. Beschränkungen könnten etwa für einzelne Betriebe oder Teile einer Gemeinde gelten.
deutschlandfunk
Tags: