Nach dem beispiellosen Hackerangriff auf prominente Twitter-Accounts hat der Vorsitzende eines Ausschusses des US-Senats eine Unterrichtung durch Mitarbeiter des Unternehmens gefordert. "Es kann nicht genug betont werden, wie beunruhigend dieser Vorfall ist, sowohl angesichts seiner Auswirkungen als auch angesichts des offensichtlichen Versagens der internen Kontrollmechanismen von Twitter, um ihn zu verhindern", schrieb der Republikaner Roger Wicker, Vorsitzender des Handelsausschusses, in einem Brief an Twitter-Chef Jack Dorsey.
"Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass künftige Angriffe dazu benutzt werden, Desinformationen zu verbreiten oder anderweitig Zwietracht mithilfe von berühmten Accounts zu säen." Wicker forderte Dorsey auf, dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter den Ausschuss spätestens bis kommenden Donnerstag ausführlich über den Vorfall und die folgenden Schritte von Twitter informieren.
Trump bleibt Twitter treu
Am Mittwoch hatten Unbekannte eine Reihe von Konten prominenter Twitter-Nutzer wie Ex-US-Präsident Barack Obama, Amazon-Chef Jeff Bezos und Rapper Kanye West gekapert und einen Betrug mit digitaler Währung beworben. Twitter versprach Aufklärung darüber, ob die Angreifer sich auch Zugang zu Informationen der betroffenen Accounts verschaffen konnten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll das FBI die Ermittlungen aufgenommen haben.
Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hatte sich besorgt über die digitale Sicherheit bei den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen geäußert. "Der Twitter-Hack und die Übernahme vieler verifizierter Twitter-Konten sind zutiefst beunruhigend und werfen Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit unserer Kommunikationssysteme auf, die bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen von entscheidender Bedeutung sind", ließ Cuomo mitteilen.
Twitter sei Nachrichtenquelle für viele Menschen und könnte unter anderem auch von ausländischen Mächten dafür eingesetzt werden, Falschnachrichten zu streuen. Cuomo kündigte eine umfassende Untersuchung des Angriffs an. Es blieb zunächst unklar, auf welcher Grundlage die New Yorker Behörden diese ausführen sollen.
Einer will der Plattform auf jeden Fall treu bleiben: Donald Trump. "Der Präsident wird auf Twitter bleiben", sagte seine Sprecherin Kayleigh McEnany. "Sein Konto war sicher und während dieser Angriffe nicht in Gefahr."
spiegel
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