Ein britischer Impfstoff gegen das Coronavirus scheint einer Studie zufolge sicher zu sein und das Immunsystem anzuregen. Das Mittel der Universität Oxford und des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca löst gleich zwei Antworten des Immunsystems aus: Es fördere sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Über die Ergebnisse berichtet "The Lancet", eine britische Medizinzeitschrift. Erste Ergebnisse waren schon in der vergangenen Woche bekannt geworden. Demnach wurden die ersten Versuche mit 1077 gesunden Personen als vielversprechend eingestuft. Allerdings sei noch unklar, ob der Impfstoff ausreichend Schutz biete, berichten die Experten. Um diese Frage zu klären, hätten in Brasilien weitere Tests mit mehreren Tausend Freiwilligen begonnen.
Den Experten zufolge erwies sich der Impfstoff für die britischen Probanden auch als gut verträglich. Sie hätten Nebenwirkungen wie Erschöpfung und Kopfschmerzen gehabt, aber nichts Ernstes, heißt es. Großbritannien hat bereits 100 Millionen Impfstoffdosen geordert.
Zwei Kandidaten in Phase drei
International gibt es ein Rennen von Wissenschaftlern und Pharmaunternehmen um einen Corona-Impfstoff. Derzeit werden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 20 Vakzine in klinischen Studien an Menschen getestet. Das Mittel aus Oxford zählt wie eines des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac zu den aussichtsreichen Kandidaten: Beide befinden sich in der dritten Testphase, offiziell Phase III, in der die Wirksamkeit eines Stoffes an einer größeren Gruppe von Menschen ermittelt wird.
In Deutschland melden die Mainzer Firma BioNTech und der Tübinger Rivale CureVac Fortschritte. Die Bundesregierung geht davon aus, dass es allerdings noch zwölf bis 18 Monate dauern wird, bis ein verlässlicher Impfstoff der breiten Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden kann.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP
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