"Rapid kündigte eine genaue Untersuchung an, wie solch große Transparente überhaupt in den Fansektor gelangen konnten. "Die Wortwahl und die persönlichen Beleidigungen sind absolut abzulehnen, das ist kein Thema", verlauteten die Wiener. Präsident Michael Krammer entschuldigte sich im Namen Rapids bei den Valencia-Verantwortlichen, genauso wie Coach Zoran Barisic bei seinem Gegenüber Gary Neville.
Valencia-Trainer lässt Banner entfernen
Der ehemalige Manchester-United-Starverteidiger hatte dafür gesorgt, dass das große Transparent bald aus dem Stadion entfernt wurde. "Ich habe den Banner gesehen und fand es sehr unpassend. Ich habe die Uefa dann gebeten, den Banner zu beseitigen. Das haben sie dann auch gemacht, sie haben sehr gut reagiert", sagte Valencias Trainer. Neville war darüber sehr verärgert: "Fußball ist immer sehr viel Leidenschaft, aber hier wurde eindeutig die Grenze überschritten." Die Rapid-Fans hätten für gute Stimmung gesorgt und deshalb so etwas nicht nötig.
Die Rapid-Anhänger reagierten mit den Transparenten und auch Gesängen auf Vorfälle in Valencia, wo den Ultras-Fans die Mitnahme von diversen Fan-Utensilien wie eben Transparente untersagt worden war. Rund 200 Anhänger hatten deshalb auch auf den Besuch des Estadio Mestalla verzichtet. In Wien dürften die Fans aber nicht nur im Stadion ihrem Unmut freien Lauf gelassen haben. Auch das Hotel "Le Meridien", in dem Valencia residierte, wurde mit diversen Schriftzügen versehen.
Spanische Presse übt Kritik
In spanischen Medien war weniger das 4:0 von Valencia gegen Rapid Thema, als vielmehr die "beleidigenden Spruchbänder" auf den Rängen. Im Folgenden ein paar Auszüge aus den Internet-Ausgaben der spanischen Presse:
"El Mundo Deportivo": "Neuerliches Schützenfest von Valencia gegen Rapid Wien. Die Burschen von Neville steigen mit einem skandalösen Gesamtergebnis von 10:0 ins Achtelfinale der Europa League auf. Das Match war mit faden 45 Minuten, die dem Bewerb nicht würdig waren, lange eine Zumutung, ein absoluter Langeweiler, der erst in der zweiten Hälfte mit den vier Toren besser wurde. Schlechter war diese für die Gastgeber, die am Spielfeld die Stirn boten, aber ein fürchterliches Gesicht auf den Rängen zeigten. Dort war die unerfreuliche Note des Spiels zu erleben. Die Ultras brachten Transparente an, auf dem "Puta Valencia" zu lesen war und andere Angriffe gegen das Personal des Clubs aus Valencia. Valencia protestierte offiziell, aber es dauerte, bis sie entfernt wurden. In der Früh waren auf der Fassade des Hotels, wo der Tross der Mannschaft der Valencianer, wohnte, ähnliche Schmierereien aufgetaucht."
"Las Provincias": "Rapid Wien ließ beleidigende Spruchbänder gegen Valencia zu. Die Anhänger empfingen die Spieler von Valencia auf eine unhöfliche Art, entrollten ein Plakat mit "Puta Valencia" zu Beginn des Spiels und nach dessen Entfernung weitere gegen zwei Mitarbeiter des Clubs."
"Marca": "Auch in Wien war Tag der offen Tür. Es war ein Spaziergang für Valencia, das die Ausscheidung gesamt mit 10:0 für sich entschied."
"El Mundo": "Beleidigende Spruchbänder in Wien. Das 6:0 vom Hinspiel lud aber dazu ein, zu relaxen und das Rückspiel bloß zur Muskelauflockerung zu verwenden. Dennoch gewann Valencia mit einem runden 4:0."
"El Pais": "Valencia machte Rapid auch im Rückspiel platt. Das Team von Neville zertrümmerte die Wiener erneut. Es verwundert nicht weiters, dass weder die Wiener Mannschaft noch ihre lebhaften Fans an ein Wunder glaubten. Entsprechend ambitionslos ging Rapid ans Werk."
"ABC": "Valencia zertrampelt Rapid erneut!"
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