Anlass waren Äußerungen von Regierungspolitikern über einen möglichen Rückzug aus der Istanbul-Konvention, einem internationalen Abkommen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Demonstrationen gab es in Istanbul, Ankara, Adana, Antalya und Izmir. Die Proteste hatten im vergangenen Monat begonnen, nachdem Mitglieder der regierenden islamisch-konservativen AKP-Partei das Abkommen als „falsch“ bezeichnet und einen möglichen Austritt angedeutet hatten.
Die sogenannte Istanbul-Konvention des Europarats aus dem Jahr 2011 ist das weltweit erste verbindliche Abkommen gegen Gewalt an Frauen, von Vergewaltigung in der Ehe bis zur weiblichen Genitalverstümmelung.
Frauenrechtsgruppen haben den türkischen Behörden in den vergangenen Jahren immer wieder vorgeworfen, die Ziele der Konvention nicht umzusetzen. Damit seien Frauen häufig schutzlos gegenüber Gewalt durch ihre Partner, Ehemänner oder Verwandten. Manche konservative Gruppen hingegen behaupten, das Gesetz würde Homosexualität befördern und die Einheit türkischer Familien zerstören.
deutschlandfunk
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