Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schürt Hoffnungen, dass Weihnachtsmärkte in diesem Jahr bei entsprechenden Vorkehrungen trotz Corona-Pandemie möglich sind. "Bei den Weihnachtsmärkten haben wir noch Zeit, die wir für eine gute Planung nutzen können", sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir können zum Beispiel einheitliche Laufwege mit Ein- und Ausgang organisieren."
Gleichzeitig schränkte Söder ein, dass auf "manchen Feuerzangenbowle-Stand" in diesem Jahr sicherlich verzichten müsse. Erst recht, wenn dieser eher "an Après-Ski-Veranstaltungen in Ischgl erinnert". Der bayerische Ministerpräsident warb um Verständnis: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Corona uns ewig beschäftigt, ist nicht so hoch. Warum soll es nicht möglich sein, ein Jahr lang etwas mehr Disziplin zu wahren?"
Bund und Länder hatten sich kürzlich darauf verständigt, das Verbot von Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich ist, bis mindestens Ende Dezember zu verlängern. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich bei den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer aber dafür ausgesprochen, über die Zulassung von Weihnachtsmärkten erst später zu entscheiden.
Weihnachtsmarkt am Dom abgesagt
Die ersten Veranstalter haben ihre Planungen bereits eingestellt: Unter anderem fällt der berühmte Weihnachtsmarkt am Kölner Dom dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. "Wir haben den Markt abgesagt und die Mieter mit einem Schreiben darüber informiert", erklärte die Geschäftsführerin der Kölner Weihnachtsgesellschaft, Monika Flocke, Ende August. "Wir haben wochenlang überlegt, ob wir den Markt so gestalten könnten, dass es nicht zu Ansteckungen kommt. Aber letztlich haben wir keine Lösung gefunden", sagte Flocke. Das Risiko sei einfach zu groß.
Der Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz hat jedes Jahr etwa fünf Millionen Besucher. Auch wenn er entzerrt und der Zugang begrenzt würden, könne es vor dem Eingang sicherlich "zu einer Riesen-Stausituation" kommen, sagt die Veranstalterin. "Wir möchten nicht, dass Menschen krank werden und es dann heißt, der Kölner Weihnachtsmarkt war der Hotspot. Wir möchten kein zweites Ischgl sein."
n-tv
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