Egan Bernal wird von Tour-Leiden erlöst

  16 September 2020    Gelesen: 767
  Egan Bernal wird von Tour-Leiden erlöst

Der Rücken schmerzt, die Berge sind in diesem Jahr einfach nicht vernünftig zu bezwingen: Egan Bernal, der Titelverteidiger der Tour de France steigt auf dringende Empfehlung seines Teams vom Rad. Der junge Kolumbianer hadert mit der Entscheidung, hat aber auch Verständnis.

Titelverteidiger Egan Bernal steigt aus der 107. Tour de France aus. Der 23 Jahre alte Kolumbianer vom Team Ineos Grenadiers tritt nicht mehr zur schweren 16. Etappe in den Alpen an. Wie seine Mannschaft mitteilte, habe man "in Egans bestem Interesse" entschieden, Bernal aus der Rundfahrt zu nehmen.

"Egan ist ein echter Champion, der es liebt, Rennen zu fahren. Aber er ist auch ein junger Fahrer, der noch viele Tourstarts vor sich hat", sagte Teamchef Dave Brailsford: "Nach Abwägung sind wir an diesem Punkt der Auffassung, dass es klüger für ihn ist, das Rennen zu stoppen." Bernal zeigte derweil Verständnis. "Das ist sicher nicht die Art, in der ich meine Tour beenden wollte. Aber ich stimme unter den gegebenen Umständen zu, dass es die richtige Entscheidung ist", sagte er: "Ich freue mich, in den kommenden Jahren zur Tour zurückzukehren.

Bernal, der mit Rückenproblemen in die Tour gegangen war, hatte am Sonntag bei der Bergankunft am Grand Colombier über sieben Minuten auf den Gesamtführenden Primoz Roglic aus Slowenien verloren. "Ich habe das Gefühl, dass ich heute drei Lebensjahre verloren habe", sagte Bernal nach seinem Einbruch auf der 15. Etappe - dann wurde es sogar noch schlimmer: Am Dienstag quälte sich der Vorjahressieger auf der ersten Alpen-Etappe der Schlusswoche fast eine halbe Stunde hinter Sieger Lennard Kämna mit dem Gruppetto ins Ziel.

Damit setzt sich ein Fluch der jüngeren Tourgeschichte fort: Seit Miguel Indurain 1992 seinem ersten Toursieg aus dem Vorjahr direkt den zweiten folgen ließ, gelang das keinem Profi mehr. Außer Lance Armstrong. Dessen Toursiege wurden allerdings aus sattsam bekannten Gründen annuliert.

Quelle: ntv.de, tno/sid


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