Seehofer „enttäuscht“ von Österreich in Flüchtlingspolitik

  19 September 2020    Gelesen: 432
Seehofer „enttäuscht“ von Österreich in Flüchtlingspolitik

Der Bundesinnenminister Horst Seehofer hat sich kritisch über die Haltung Österreichs im Umgang mit Flüchtlingen auf den griechischen Inseln geäußert.

„Ich bin von der Haltung unserer österreichischen Nachbarn enttäuscht, sich an der Aufnahme einer überschaubaren Zahl von Schutzbedürftigen aus Griechenland nicht zu beteiligen“, sagte der CSU-Politiker dem „Spiegel“ – dies laut einem Vorabbericht vom Freitag.

„In einer solchen Situation muss Europa Geschlossenheit zeigen. Wenn wir nichts tun, stärken wir die politischen Ränder“, so Seehofer.

Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos hatte sich Deutschland bereiterklärt, 1553 Menschen aufzunehmen, vor allem Familien mit Kindern – dies nachdem es bereits fast 150 unbegleitete Jugendliche aufgenommen hatte.

Seehofer rief dazu auf, dass sich alle EU-Staaten an einer Lösung des Flüchtlingsproblems beteiligen: „Wer sich in der Migrationspolitik nicht solidarisch zeigt, kann auch an anderer Stelle keinen Anspruch auf solidarische Leistungen erheben.“

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums hatten sich an der Aufnahme von rund 400 unbegleiteten Jugendlichen zehn EU-Staaten und die Schweiz beteiligt. Darüber hinaus hatte sich bis dato nur Deutschland bereiterklärt, weitere Flüchtlinge aufzunehmen.

Die schwarz-grüne Regierung in Wien, die von der konservativen ÖVP geführt wird, will, anstatt die 12.000 obdachlos gewordenen Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen, Hilfe vor Ort in Griechenland leisten.

sputniknews


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