Scheuer sorgt sich um Luftverkehrsbranche

  20 September 2020    Gelesen: 502
Scheuer sorgt sich um Luftverkehrsbranche

Die Corona-Pandemie schlägt breite Schneisen in die Luftverkehrsbranche. Eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht. Bundesverkehrsminister Scheuer stellt deshalb weitere Hilfen in Aussicht - aber nicht nur für die Fluggesellschaften.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat der angeschlagenen Luftverkehrsbranche weitere Unterstützung zugesagt. Der CSU-Politiker geht von einer globalen Neuverteilung der Luftverkehrswirtschaft aus. "Wir werden über einen gewissen Zeitraum nicht mehr die ganze Bandbreite der Mobilität in der Luft haben. Manche freuen sich darüber, ich nicht", sagte er. "Und wir werden auch weiterhin helfen müssen."

Scheuer verwies auf das milliardenschwere staatliche Hilfspaket für die Lufthansa. Aber es müsse natürlich auch an die Flughäfen gedacht werden. "Wir bereiten gerade ein Konzept für die Regionalflughäfen vor und thematisieren die großen Verkehrsflughäfen. Wenn wir an dieser Stelle wichtige Infrastruktur verlieren, können wir sie nicht mehr reaktivieren", so Scheuer. Das Ziel sei es, Struktur zu erhalten. "Alles, was schließt, was nicht mehr am Netz ist, wird nicht mehr aufmachen."

Der Luftverkehr gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am schwersten belastet sind. Die Buchungen sind stark gesunken. Eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht. Dies verschärft den Spardruck. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr hatte zuletzt deutlich gemacht, die bislang geplanten Einschnitte beim Konzern in Flotte und Belegschaft reichten nicht aus.

"Wenn Airlines wie die Lufthansa mit nur 30 Prozent fliegen, dann haben sie viel höhere Kosten", so Scheuer. Mit Blick auf Airbus sagte der Minister, ein europäischer Flugzeugbauer sei im Gesamtsystem Luftverkehrswirtschaft genauso wichtig wie die Flugsicherung und die Gepäckabfertigung. Wenn weniger geflogen werde, habe dies zudem Auswirkungen auch auf Shops im Flughafen bis hin zum Bodenabfertiger. "Das ist ein Gesamtsystem in der Krise."

In den Zeitungen der Funke Mediengruppe kündigt Scheuer einen Luftverkehrsgipfel an. Diese werde sich mit den "Folgen der Corona-Krise für die gesamte Luftverkehrswirtschaft beschäftigen".

Quelle: ntv.de, wne/dpa


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