Seit 2014 wird die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas von dem schweren Schmiergeldskandal um den halbstaatlichen Petrobras-Konzern erschüttert. Mehrere hohe Funktionäre wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
Der ehemalige Schatzmeister der regierenden Arbeiterpartei (PT), João Vaccari Neto, wurde wegen Korruption und Geldwäsche zu 15 Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Der frühere Dienstleistungschef von Petrobras, Renado Duque, musste für 20 Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Die Affäre soll bereits unter Lulas Präsidentschaft begonnen haben.
Es geht um Geldwäsche, Untreue, Kartellbildung und Korruption in Milliardenhöhe. Unter anderem soll von 2004 bis 2012 durch überhöhte Vertragsabschlüsse bei Petrobras-Projekten Geld an politische Parteien geflossen sein - vor allem an die regierende Arbeiterpartei PT von Präsidentin Dilma Rousseff.
Über die konkreten Hintergründe der Razzia in Lulas Haus ist bislang nichts bekannt. An der Operation sollen insgesamt 200 Polizisten beteiligt gewesen sein. Lula habe "ruhig reagiert", als die Ermittler am Morgen bei seinem Haus im Bundesstaat São Paulo erschienen, berichtete die Zeitung "Folha S. Paulo".
kev/AP/Reuters
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