Ausländische Direktinvestitionen brechen weltweit um die Hälfte ein

  27 Oktober 2020    Gelesen: 396
Ausländische Direktinvestitionen brechen weltweit um die Hälfte ein

Die Coronakrise lässt die ausländischen Direktinvestitionen um rund die Hälfte schrumpfen. Besonders hart trifft es dieses Mal die Industrienationen.

Die ausländischen Direktinvestitionen sind nach Angaben der Vereinten Nationen im ersten Halbjahr weltweit dramatisch zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrage das Minus rund 50 Prozent, berichtet die Uno-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) in Genf. "Das ist drastischer, als wir es für das ganze Jahr erwartet hatten", sagte Unctad-Ökonom James Zhan. Noch im Juni war die Unctad von einem Einbruch von 40 Prozent ausgegangen - auch das wäre der stärkste Einbruch seit 2005 gewesen.

Dem Unctad-Bericht Global Investment Trends Monitor zufolge halten sich die Unternehmen weltweit aufgrund der Coronakrise mit Investitionen im Ausland zurück und bewerten viele geplante Projekte neu. Alle Weltregionen würden stark leiden, besonders aber die Industrieländer: Hier seien die ausländischen Direktinvestitionen in den ersten sechs Monaten des Jahres um rund 75 Prozent gegenüber 2019 zurückgegangen.

"Entwicklungsländer überstehen Sturm besser"
"Die Entwicklungsländer haben den Sturm in der ersten Jahreshälfte im Vergleich besser überstanden", sagte Zhan. "Die Aussichten sind nach wie vor höchst unsicher." Die Situation werde sich voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte nicht deutlich ändern. Für 2021 sei eine moderate Erholung der Direktinvestitionen zu erwarten.

Fokus der Unctad ist die Förderung des Handels in und mit Entwicklungsländern. Ausländische Direktinvestitionen gelten als ein Mittel, um diese Länder aus der Armut zu holen.

spiegel


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