Die Herstellung des Präparats wird laut Popowa vom staatlichen Wissenschaftszentrum für Virologie und Biotechnologie „Vektor“ mit Sitz im Gebiet Nowosibirsk betrieben.
„Die Produktion des Impfstoffs hat bei ‚Vektor‘ begonnen.“
Nach Angaben der Chefin der Verbraucherschutzbehörde sollen bestimmte Mengen des Serums bereits vor Jahresende hergestellt werden.
Offenbar bald drei Impfstoffe im Einsatz
Neben „EpiVacCorona“ und dem Serum „Sputnik V“, mit dem Patienten schon geimpft werden, existiert noch ein drittes Medikament: Der Impfstoff wurde im Petersburger Tschumakow-Foschungszentrum für immunbiologische Präparate der Akademie der Wissenschaften entwickelt und befindet sich derzeit im klinischen Erprobungsstadium. Das Serum basiert auf dem Virus Sars-CoV-2, das nicht mehr ansteckend, jedoch fähig ist, eine Immunantwort auszulösen.
Popowa präzisierte, dass die Ärzte die Möglichkeit haben werden, zu wählen, mit welchem Präparat welcher Patient geimpft wird:
„Ich kann nicht sagen, welcher Impfstoff besser ist. Jeder wird sozusagen seine Zielgruppe haben.“
Alle drei Medikamente würden mit unterschiedlichen technologischen Prozessen bereitgestellt. Dies ermögliche Russland, wesentliche Volumina von Corona-Seren herzustellen. Laut Popowa kann in Russland noch ein vierter Impfstoff entwickelt werden.
„EpiVacCorona“
Die Registrierung des zweiten russischen Corona-Impfstoffs hatte Präsident Wladimir Putin Mitte Oktober bekanntgegeben. Der russischen Vize-Premierministerin Tatjana Golikowa zufolge hat das Wissenschaftszentrum „Vektor“ klinische Nachregistrierungstests in unterschiedlichen Regionen Russlands unter Teilnahme von 40.000 Freiwilligen durchgeführt.
„Sputnik V“
Das russische Gesundheitsministerium hatte Anfang August den weltweit ersten Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus registriert, der den Namen „Sputnik V“ erhielt. Er wurde vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie mit Unterstützung des russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF) entwickelt. Das Serum besteht aus zwei Komponenten, die in dreiwöchigem Abstand verabreicht werden.
Im Sommer war „Sputnik V“ an Freiwilligen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren in zwei Phasen erfolgreich getestet worden. Bei allen Probanden wurden Dauerimmunität und Corona-Antikörper nachgewiesen.
Die Postregistrationsphase der klinischen Studie startete im September. Insgesamt nahmen daran 40.000 Personen teil. Inzwischen wird neben Russland auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Indien und Weißrussland getestet. Die Probanden, denen „Sputnik V“ verabreicht wird, stehen 90 Tage nach der Impfung unter ärztlicher Aufsicht.
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