Die finanzielle Situation beim FC Barcelona wird dramatischer. Wie der Klub mitteilte, habe man aufgrund der Coronakrise "schwerwiegende finanzielle Probleme". Es fehlten Einnahmen in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro, hieß es. "Das erfordert eine Gehaltsanpassung von 191 Millionen Euro." Details zu seinem Einsparungsmodell nannte der Klub nicht.

Auf einen Gehaltsverzicht konnten sich Vorstand und Spieler jedoch nicht verständigen. "Nach mehreren Tagen intensiver Treffen" hätten beide Parteien "die Konsultationsphase beendet, ohne eine Einigung zu erzielen", hieß es. Bis zum 23. November wollen sich beide Seiten nun Zeit lassen, um eine Einigung zu forcieren.

Spanischen Medienberichten zufolge könnte Barça schon im Januar der Konkurs drohen, wenn die Spieler um Superstar Lionel Messi nicht auf Teile ihrer Gehälter verzichten. "Der Verein muss akzeptieren, dass er die erforderlichen Mindestziele nicht erreichen kann. Die Profifußballer müssen einen Beitrag leisten, der über dem Erwarteten liegt", hieß es in dem Statement.

Schulden liegen bei 820 Millionen Euro
Die Bruttoschulden des Klubs liegen laut aktuellen Geschäftszahlen bei 820 Millionen Euro. Barcelonas Problem in der Coronakrise liegt unter anderem an den Reisebeschränkungen, der Klub lebt vom Tourismus. Rund 100.000 Menschen passen in das Stadion Camp Nou, das Museum des Klubs ist das meistbesuchte in Katalonien. Aber vor allem Gehälter und Ablösen belasten Barça.

Messi soll im Jahr mehr als 70 Millionen Euro an Basisgehalt bekommen, zudem kaufte der Klub in den vergangenen Jahren Ousmane Dembélé, Philippe Coutinho und Antoine Griezmann für jeweils weit mehr als hundert Millionen Euro. In der vergangenen Saison erreichte der Klub bei einem Rekordumsatz von 990 Millionen Euro einen Gewinn von nur vier Millionen Euro.

Doch trotz der namhaften Spieler blieb der Erfolg aus. Zuletzt holte der Klub 2015 die Champions League. Im August verlor Barça im Champions-League-Halbfinale 2:8 gegen Bayern München. In der spanischen Liga steht Barcelona nur auf Rang acht. aus sieben Spielen gewann Barça nur drei.

Nahezu ungeachtet der finanziellen Probleme forderte der im Sommer verpflichtete Trainer Ronald Koeman in einem Interview mit der "Mundo Deportivo" am Mittwoch neue Spieler. Man müsse zwar den eingeschlagenen Weg weiterverfolgen, sagte Koeman. Der Niederländer zweifle jedoch daran, dass er die ideale Mannschaft habe. Er habe mehrmals gesagt, was er brauche. Auf einigen Positionen sei man begrenzt, das liege aber auch an der Situation des Klubs, sagte der ehemalige Bondscoach.

spiegel

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