Grüne fordern Einschreiten des Gesetzgebers wegen Luft in Flugzeugkabinen

  07 März 2016    Gelesen: 639
Grüne fordern Einschreiten des Gesetzgebers wegen Luft in Flugzeugkabinen
Die Grünen haben Konsequenzen aus den Beschwerden von Passagieren und Bordpersonal über möglicherweise gesundheitsschädliche Luft in Flugzeugkabinen gefordert. Die Bundesregierung solle den serienmäßigen Einsatz von Mess- und Warnsystemen in allen Maschinen durchsetzen, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Tressel, der "Saarbrücker Zeitung" (Montagsausgabe). Flugzeuge, die noch mit der sogenannten Zapfluft arbeiteten, sollten nicht mehr zugelassen werden.
Tressel berief sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage seiner Fraktion, wonach im vergangenen Jahr bei der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung 147 Störungen "in Verbindung mit Kabinenluft" gemeldet wurden, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vier Meldungen seien als "schwere" Störungen eingestuft worden.

Tressel äußerte die Vermutung, dass die Dunkelziffer weit höher liege und verwies auf Zahlen der Berufsgenossenschaft Verkehr, die derzeit rund tausend Vorgänge bearbeite, bei denen Piloten oder Bordpersonal über die Auswirkungen klagen. "Die Gesundheit von Passagieren und Crewmitgliedern wird von Herstellern und Fluggesellschaften seit Jahren leichtfertig aufs Spiel gesetzt", sagte der Grünen-Politiker.

In Verkehrsflugzeugen kommt die Luft in den Flugkabinen und Cockpits in der Regel aus den Kompressoren der Triebwerke. Diese Frischluft kann mit Giftstoffen aus Triebwerksölen verunreinigt sein oder Substanzen, die durch deren Verbrennung entstehen.

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