Dieses Wochenende lädt Saudi-Arabien die wichtigsten Regierungschefs zum G20-Gipfel nach Riad ein, wenigstens virtuell. Für Kronprinz Mohammed bin Salman, 35, schien das Ereignis eine historische Gelegenheit zu bieten, der Welt sein neues, weltoffenes Königreich zu präsentieren – mit Auto fahrenden Frauen und ohne Religionspolizei, mit Musikfestivals, glamourösen Restaurants und Sportevents. Doch die Pandemie hat dem jungen Herrscher einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Und nun machen auch noch Menschenrechtsgruppen Druck. Aktivisten sprechen dem künftigen Monarchen die Legitimität der Gastgeberschaft für den Gipfel ab, zuvorderst die Organisation DAWN.
Der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi hatte die Plattform kurz vor seiner Ermordung durch Agenten der saudischen Herrscherdynastie im Oktober 2018 gegründet. Inzwischen organisieren sich dort saudi-arabische Regimekritiker, die ganz unterschiedlichen Denkrichtungen nahestehen. Als DAWN-Repräsentantin führt Hatice Cengiz das politische Erbe ihres Verlobten fort.
spiegel
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