Jemen: Foltervorwürfe gegen Huthi-Milizen

  08 März 2016    Gelesen: 690
Jemen: Foltervorwürfe gegen Huthi-Milizen
Die jemenitische el-Islah-Partei hat die schiitischen Huthis beschuldigt, einen ihrer politischen Führer durch Folter getötet zu haben. Der Vorfall soll sich in der westlichen Küstenstadt el-Hudeydah ereignet haben.
Die offizielle Webseite der Partei gab an, dass „Parteivertreter Suleyman Ali Hammoud am Dienstag durch Folter gestorben ist, zwei Monate nachdem er von den Huthis in el-Hudeydah entführt wurde“.

„Der Offizielle, der auch als Berater in el-Hudeydah arbeitete, wurde aus dem Gouvernement-Gebäude von Baiel entführt. In einem ihrer Gefängnisse wurde er festgesetzt und starb nach anhaltender Folter“, hieß es vonseiten der el-Islah. Weitere Details gingen aus den Berichten nicht hervor.

Die zaiditisch geprägten Huthis gaben ihrerseits noch keine Stellungnahme ab. Unabhängige Quellen konnten sich zu diesem Zwischenfall ebenfalls nicht äußern.

Die Huthi-Rebellen haben in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Mitglieder der El-Islah-Partei entführt, darunter hochrangige Offizielle. In der Regel wurden zahlreiche jedoch wieder freigelassen.

El-Islah steht für Jemenitische Versammlung für Reform und soll der Muslimbruderschaft nahestehen. Insbesondere in der schwerumkämpften Stadt Taiz gilt die Partei als besonders einflussreich und als Schlüsselakteur beim Vorrücken Hadi-treuer Milizen.

Bislang stellen sich insbesondere die Vereinigten Arabischen Emirate gegen ein Näherrücken zur Muslimbruderschaft in Jemen. Das tut die Golfmonarchie primär aus innenpolitischen Erwägungen, während Saudi-Arabien seit der Machtübernahme König Selmans seinen Widerwillen gegen die sunnitische Bewegung dem Pragmatismus opferte.

Riad braucht die Muslimbruderschaft, um eine funktionierende Opposition unter dem gestürzten Präsidenten el-Hadi gegen die Huthi aufzubauen. Die Huthis werden weithin als dem Iran nahestehend betrachtet, was Saudi-Arabien, das dem Jemen als traditionellen Hinterhof betrachtet, geopolitisch zusätzlich herausfordert

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