Unter anderem hatte Bundeskanzlerin Merkel auf ein ehrgeizigeres Klimaziel gedrängt.
Verhandlungen bis in die Morgenstunden
Das Thema beschäftigte die Gipfelteilnehmer in Brüssel die ganze Nacht. Mittel- und Osteuropäische Länder wie Polen, Tschechien und Ungarn hatten mehr finanzielle Hilfe für den Übergang von ihrer Kohle-gestützten Energieerzeugung zu nicht-fossiler Stromproduktion gefordert. Am Ende lenkten die Staaten aber ein – offenbar, weil zuvor die Einigung im Haushaltsstreit gelungen war. In dem 1,82 Billionen Euro schweren Haushaltspaket sind Programme und Investitionen vorgesehen, die die Mitgliedstaaten beim Erreichen der Klimaziele unterstützen sollen.
Das Ziel: die Erderwärmung bremsen
Die EU-Beschlüsse sollen helfen, das Klimaabkommen von Paris umzusetzen und die gefährliche Erwärmung der Erde zu bremsen. Das neue Ziel soll noch vor Jahresende an die Vereinten Nationen gemeldet werden.
Es ist eine Etappe auf dem Weg, die EU bis 2050 klimaneutral zu machen, also alle Treibhausgase zu vermeiden oder zu speichern. Nötig sind dafür unter anderem eine schnelle Abkehr von Kohle, Öl und Gas, ein rascher Umstieg auf Ökostrom und Fahrzeuge ohne Abgase sowie die Renovierung von Millionen Häusern. Das bedeutet Milliardeninvestitionen. Doch sehen Befürworter im Umbau der Wirtschaft auch Chancen für neue Jobs und Wohlstand.
Umweltschützer fordern mehr Einsatz
Der Umweltorganisation Greenpeace geht der EU-Beschluss nicht weit genug. Um eine Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad mit großer Wahrscheinlichkeit zu erreichen, wären 65 Prozent weniger Treibhausgase in der EU nötig, sagte Deutschland-Chef Kaiser der Deutschen Presse-Agentur.
Der Grünen-Politiker Giegold kritisierte darüber hinaus, dass sich die EU-Staaten das neue Ziel nur „kollektiv“ vornähmen, aber keine nationalen Klimaziele festlegten.
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