Mindestens 20 Tote nach französischem Luftangriff in Mali

  06 Januar 2021    Gelesen: 314
  Mindestens 20 Tote nach französischem Luftangriff in Mali

Bei einem Luftschlag der französischen Armee in Zentral-Mali sind am Wochenende mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das Militär will Terroristen »neutralisiert« haben, doch womöglich traf der Angriff eine Hochzeitsfeier.

Bei einem Luftangriff in Mali sind nach Angaben der französischen Armee etliche Dschihadisten getötet worden. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem Einsatz französischer Kampfjets im Zentrum des westafrikanischen Landes seien bereits am Sonntag »mehrere Dutzend« Mitglieder einer Islamistengruppe »neutralisiert« worden.

Bewohner des Dorfes Bounti berichteten unterdessen von einem Helikopter-Angriff auf eine Hochzeitsfeier, bei dem etwa 20 Hochzeitsgäste getötet worden seien. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf eine lokale Quelle, der Angriff sei während der Hochzeitsfeier erfolgt. Der Luftangriff soll demnach Terroristen auf Motorrädern gegolten haben, die sich in der Nähe aufhielten. Dabei seien auch Zivilisten getroffen worden.

Französische Armee will Angriff »besonders streng« vorbereitet haben
»Die Berichte im Zusammenhang mit einer Hochzeit entsprechen nicht unseren Beobachtungen«, heißt es dagegen von der französischen Armee. Der Angriff sei »besonders streng« vorbereitet und die »bewaffnete Terrorgruppe« vollständig identifiziert worden. Die Dschihadisten seien vor den Luftangriffen über mehrere Tage beobachtet worden, dabei sei eine »verdächtige Ansammlung von Menschen« entdeckt worden.

In malischen Medien war seit Sonntag über die Luftangriffe spekuliert worden. Bewohner des rund 600 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernten Dorfes Bounti berichteten etwa, der Angriff habe Panik bei einer Gruppe von Hochzeitsgästen ausgelöst.

Der Verband Tabital Pulakuu der Volksgruppe der Fulani gab die Zahl der getöteten Zivilisten mit »mindestens 20« an, weitere 27 Personen seien vermisst. Ein Sprecher der Uno-Friedensmission in Mali (Minusma) sagte, die Blauhelme seien in die Vorfälle in Bounti nicht involviert gewesen.

spiegel


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