Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet nicht damit, dass im kommenden Monat alle Corona-Beschränkungen gelockert werden. Deutschland habe in den nächsten Wochen eine schwierige Zeit vor sich, in denen die Kontakte reduziert werden müssten, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.
"Wir werden noch Beschränkungen brauchen, in welchem Umfang und wie lange - das werden wir immer wieder mit den Ministerpräsidenten, mit den Bundesländern uns anschauen müssen", so Spahn. "Aber eins ist aus meiner Sicht schon sehr offenkundig, dass am 1. Februar es jedenfalls nicht möglich sein wird, alle Einschränkungen, Beschränkungen wieder zu lockern. Dafür ist dieses Virus noch zu präsent und dafür ist das Gesundheitssystem noch zu belastet."
"Das geht jetzt tatsächlich noch zwei, drei Monate, und dann wird das Impfen Zug um Zug einen echten Unterschied machen", sagte er. "Ich weiß, dass viele sagen: Wie lange denn noch?", sagte Spahn - und fügte hinzu: "Licht ist am Ende des Tunnels, wir haben das Impfen begonnen." Für die nächsten Wochen heiße es aber: "Weiter Kontakte reduzieren und es diesem Virus schwer machen." Es sei von Anfang an klar gewesen, dass das ein harter und schwieriger Winter werde.
Absage an CDU-Vorsitz
Man habe derzeit 5.000 Covid-Intensivpatienten und über 1.000 Todesfälle am Tag zu beklagen. Angesichts der mutierten Viren aus Großbritannien und Südafrika gelte es, durch Einreisebeschränkungen die Verbreitung der offenkundig ansteckenderen Varianten zu verhindern. Es müsse alles dafür getan werden, dass diese Mutationen so wenig wie möglich nach Deutschland eingetragen werde, betonte Spahn.
Spahn will am Mittag in einer Regierungserklärung im Deutschen Bundestag die Impfstrategie darlegen. Die Regierung ist unter Druck, dass in den nächsten Wochen zu wenige Impfdosen für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Eine allgemeine Impfpflicht lehnte Spahn ab.
Wenige Tage vor der Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden trat Spahn Spekulationen entgegengetreten, er könnte noch ins Rennen einsteigen. "Ich kandidiere als stellvertretender Vorsitzender. Dabei bleibt es", sagte er. Er wolle, dass Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet neuer CDU-Chef werde und unterstütze ihn dabei.
Es gehe darum, die Partei und das Land zusammenzuhalten, Laschet regiere erfolgreich in Nordrhein-Westfalen. Auf die Frage, ob er denn anschließend bei der Entscheidung über einen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU seinen Hut in den Ring werfe, sagte Spahn: "Stand heute schließe ich das aus."
Quelle: ntv.de, vpe/DJ/rts
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