Für Spahn ist Laschet in der K-Frage vorn

  24 Januar 2021    Gelesen: 337
Für Spahn ist Laschet in der K-Frage vorn

Die Entscheidung, wer als Kanzlerkandidat für die Union antritt, soll frühestens im März fallen. Doch die Diskussionen beginnen schon jetzt. Laschet oder Söder? Bislang hat der CSU-Chef öffentlich noch keinen Anspruch auf das Amt erhoben. Das kann sich aber noch ändern.

Eine Woche nach der Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden Armin Laschet hat sein Stellvertreter Jens Spahn den Parteichef als natürlichen Kanzlerkandidaten bezeichnet. "Armin Laschet führt unsere CDU, und er ist damit der natürliche Kanzlerkandidat", sagte der Bundesgesundheitsminister der "Bild am Sonntag".

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet und CSU-Chef Markus Söder hatten sich darauf festgelegt, den gemeinsamen Kanzlerkandidaten beider Parteien erst nach den Landtagswahlen im März zu küren. Beide gelten als Anwärter, wobei der bayerische Ministerpräsident Söder öffentlich noch keinen Anspruch auf das Amt erhoben hat.

Spahn hatte vor kurzem Berichte zurückgewiesen, er sondiere in der Union eigene Chancen als Kanzlerkandidat. Nun sagte er: "Ich habe 2018 für den CDU-Vorsitz kandidiert. Ich war bereit, Verantwortung zu übernehmen, mit allem, was daraus folgt. Heute konzentriere ich mich darauf, die größte Gesundheitskrise in der Geschichte der Bundesrepublik zu bewältigen."

Aus der damaligen CDU-Vorsitzendenwahl war Annegret Kramp-Karrenbauer als Siegerin hervorgegangen. Vor einer Woche wurde ihr Nachfolger gewählt. Spahn hatte dabei Laschet unterstützt und war auf dem Digital-Parteitag zu dessen Stellvertreter gewählt worden, allerdings mit schwachem Ergebnis.

Söder setzt auf Entscheidung im Frühjahr

Um das Vorgehen bei der Kandidatenkür hatte es in der Union ein längeres Tauziehen gegeben. CDU-Vize Volker Bouffier etwa hatte auf eine schnelle Entscheidung möglichst bald nach der Wahl des neuen Parteivorsitzenden gedrungen. Söder hingegen hatte schon länger auf eine späte Entscheidung erst im Frühjahr gesetzt. Zuletzt hat sich auch Laschet so positioniert, wobei mal von März und mal von April die Rede war.

Am 14. März sind in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wichtige Landtagswahlen, die den Auftakt bilden für das Superwahljahr mit der Bundestagswahl am 26. September als Höhepunkt. Beide Wahlen sind nicht einfach für die CDU. Laschet und Söder haben jeweils erklärt, die K-Frage aber nicht vom Abschneiden der CDU bei diesen Landtagswahlen abhängig machen zu wollen. Laschet hatte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zudem gesagt: "Wir wissen beide, dass demoskopische Befunde zwar wichtig, aber längst nicht die einzige Grundlage für solche Entscheidungen sein können." Entscheidend sei, "wer die größte Chance hat, die Wahl für die Union zu gewinnen".

Quelle: ntv.de, chf/dpa


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