Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, teilte der Konzern mit. Ziel sei es, "Fertigungsschritte der späten Phase" zu übernehmen, um die Lieferung des Covid-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden. Dafür soll eine Fabrik genutzt werden, in der Sanofi bislang Diabetes-Medikamente herstellte.
Dazu müssen die Anlagen am Standort Frankfurt-Höchst jedoch zunächst umgerüstet werden, wie eine Sprecherin von Sanofi Deutschland sagte. Denn der Impfstoff von Biontech basiere auf der Technologie von mRNA-Botenstoffen - anders als der Impfstoff, an dem Sanofi mit dem britischen Pharmakonzern GSK forscht. Zu finanziellen Details des Deals mit Biontech und Pfizer machte die Sprecherin keine Angaben.
Gesamtumfang der Produktion bleibt
Die Beteiligung des französischen Pharmariesen an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Biontech ändert nach Angaben des Mainzer Unternehmens nichts am Gesamtumfang der Vakzin-Produktion. Es bleibe bei den geplanten zwei Milliarden Impfdosen, teilte eine Biontech-Sprecherin mit.
Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte sich bereits am Dienstag zur Kooperation mit Biontech/Pfizer geäußert. Er sprach im Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro" konkret davon, beim Abfüllen des Impfstoffes helfen zu wollen. Dies müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Temperatur erfolgen, sagte er. Da die Sanofi-Produktion in Frankfurt nahe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sache erleichtern. "Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Millionen Dosen zu liefern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind", hatte er in dem Gespräch erklärt.
n-tv
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