Biontech will im kommenden Quartal die Lieferung seines Covid-19-Vakzins an die Europäische Union erweitern. "Im zweiten Quartal können bis zu 75 Millionen mehr Impf-Einheiten an die EU ausgeliefert werden", schreibt Dr. Sierk Poetting, CFO und COO von Biontech. "Um der gestiegenen weltweiten Nachfrage gerecht zu werden, planen wir, im Jahr 2021 zwei Milliarden Dosen unseres Covid-19-Impfstoffs herzustellen. Dafür werden wir die zuvor geplante Produktion von 1,3 Milliarden Impfdosen um mehr als 50 Prozent steigern. Die Maßnahmen, um unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, laufen nach Plan." Für Deutschland würde das nach EU-Verteilungsschlüssel rund 14 Millionen zusätzliche Dosen bedeuten.
Für die Aufstockung der Produktion gebe es laut Poetting gleich mehrere Gründe. Zum einen seien die Produktionsprozesse im belgischen Pfizer-Werk erfolgreich abgeschlossen worden. "Nun können wir wieder den ursprünglichen Plan für die Lieferung von Impfstoffdosen in die Europäische Union umsetzen." Zum anderen habe die Produktionsstätte in Marburg eine Herstellerlizenz erhalten und könne im Februar bereits in Betrieb gehen. Dazu habe Biontech das europäische Netzwerk von drei auf 13 Partner erweitert.
Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntagabend im ZDF mitteilte, will der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca ebenfalls mehr Impfdosen an die EU liefern als zuletzt angekündigt. Das Unternehmen werde seine Vakzin-Lieferungen an die EU um eine Woche vorziehen und habe versprochen, die Anzahl der Impfdosen für die Europäische Union um etwa neun Millionen Stück zu erhöhen.
Astrazeneca hatte nach EU-Angaben zwischenzeitlich geplant, der EU statt der ursprünglich vorgesehenen 80 Millionen Impfdosen nur 31 Millionen zu liefern. Laut der neuen Ankündigung würde die Lieferung auf 40 Millionen Dosen steigen, also halb so viel wie ursprünglich geplant.
Quelle: ntv.de, mba/AFP/rts
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