Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erneut Verlässlichkeit und Planbarkeit bei den Impfungen gegen das Coronavirus angemahnt. "Wir müssen wissen, wann welche Impfmengen kommen", sagte Söder vor einer Sitzung des CSU-Parteivorstands. Es sei "besser mehr und schneller als später und weniger" Impfstoff zu haben. "Ein Hin und Her, ein Stop and Go kann nicht im Interesse der Menschen sein", sagte Söder.
Beim Impfgipfel müsse auch überlegt werden, wie die Produktionskapazitäten erhöht werden könnten. Es sei wichtig, dass so viel Impfstoff wie möglich produziert werde, "denn es handelt sich um eine echte Notsituation". Es bringe jetzt nichts, die komplette Fehlerkette zu analysieren. Es gehe darum, die Impfungen zu beschleunigen. "Impfen rettet Leben, Impfen schafft Freiheit und Impfen stärkt den wirtschaftlichen Neustart." Söder zufolge sollte auf EU-Ebene überlegt werden, ob eine Zulassung von anderen außer den bislang bestellten Impfstoffen eine Entlastung bringen könne. Konkrete Hersteller nannte er nicht, es dürfte aber unter anderem um das in Russland entwickelte Vakzin Sputnik V gehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder beraten am Montagnachmittag über die Probleme und den weiteren Fortgang beim Impfen. An der Videokonferenz nehmen auch Vertreter der Impfstoffhersteller und der EU-Kommission teil. Am Wochenende forderten bereits mehrere Länderregierungschefs einen Fahrplan für die kommenden Wochen und Klarheit über die Impfstofflieferungen.
"Es geht um viele Menschenleben"
Söder warnte erneut vor übereilten Lockerungen des noch bis zum 14. Februar geltenden harten Corona-Lockdowns. Angesichts der auftretenden Mutationen drohe bei einer überstürzten Lockerung ein "großer Rückschlag". Öffnungen werde es geben, "wenn die Zeit reif ist und die Inzidenzen niedrig", sagte Söder. Der CSU-Chef rechnet für den 10. Februar mit der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz.
Mit Blick auf die nächsten Bund-Länder-Beratungen warnte er vehement vor einem "überstürzten Lockerungswettbewerb" und einem neuen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen auch innerhalb einzelner Länder. Fehler müsse man vermeiden. "Es geht nach wie vor um viele Menschenleben."
Quelle: ntv.de, mba/AFP
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