Wirtschaftsweiser hält Shutdown-Verlängerung für verkraftbar

  11 Februar 2021    Gelesen: 634
Wirtschaftsweiser hält Shutdown-Verlängerung für verkraftbar

Friseurinnen und Friseure sind erleichtert, die Textilbranche spricht vom »blanken Horror«: Die Wirtschaft nimmt die Shutdown-Verlängerung unterschiedlich auf. Der Ökonom Lars Feld zeigt Verständnis für die Entscheidung der Politik.

Der Shutdown in Deutschland wird weitgehend bis mindestens zum 7. März fortgesetzt. Der Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsidentenkonferenz wird in der Wirtschaft unterschiedlich aufgenommen.

Der Wirtschaftsweise Lars Feld hält die Verlängerung des Shutdowns für wirtschaftlich verkraftbar. Die konjunkturelle Entwicklung werde zwar weiter belastet, angesichts der Sorge um eine dritte Infektionswelle mit einem mutierten Coronavirus sei die Shutdown-Verlängerung aber verständlich, sagte Feld den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Die Industrie und der Bau sind weiterhin relativ stark und bleiben das Rückgrat der konjunkturellen Erholung selbst bei einer Lockdown-Verlängerung bis in den März«, sagte Feld. Der Freiburger Ökonom ist der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

Während Öffnungen des Einzelhandels nach den neuen Beschlüssen erst ab einer Inzidenz unter 35 infrage kommen, können Friseurbetriebe bei strikter Einhaltung von Hygieneauflagen ungeachtet der Shutdown-Verlängerung am 1. März wieder öffnen. Entsprechend erleichtert nahm die Branche die Beschlüsse auf. »Eine ganze Branche atmet auf, endlich haben wir eine Perspektive und Planungssicherheit«, sagte Harald Esser, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. Für viele Inhaber der 80.000 Salons in Deutschland seien die Wochen der Schließung existenzbedrohend. Angesichts des Infektionsgeschehens sei es elementar, Arbeitsschutzstandards- und Hygieneregeln in den Salons einzuhalten.

Friseure hatten zuvor Alarm geschlagen angesichts der wochenlangen Schließungen. Die Stimmung sei überaus angespannt, hatte Müller der dpa gesagt. »Vor allem unter dem Gesichtspunkt der Pandemiebekämpfung ist die Schwarzarbeit in unserem Handwerk zwischenzeitlich zu einem wohl echten Problem geworden.«

spiegel


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