Zwei Länder richten sich unter der 50 ein

  15 Februar 2021    Gelesen: 944
Zwei Länder richten sich unter der 50 ein

Das Infektionsgeschehen in Deutschland schwächt sich weiter ab. Zwei Bundesländer schicken sich an, sich mit ihrem Fallaufkommen dauerhaft unter der 50er-Obergrenze einzurichten. Für sie rückt die neue 35er-Zielmarke in den Fokus - und damit Lockerungsträume.

Die Bemühungen zur Eindämmung der Ansteckungswelle in Deutschland zeigen kleine Erfolge: Erstmals seit Anfang Dezember des vergangenen Jahres bewegen sich mit Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg den zweiten Tag infolge zwei Bundesländer mit ihrem Fallaufkommen unter der Obergrenze von 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Laut dem jüngsten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Sieben-Tage-Inzidenz der beiden Südwest-Länder am Sonntag bei den Werten 48,0 (Vortag: 46,6) und 48,3 (48,5).

Das höchste Fallaufkommen im Ländervergleich weist weiterhin Thüringen auf. Der Freistaat liegt mit einem Wert von 101,7 als einziges Bundesland noch über der 100er-Marke. Besser sieht es in Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein aus, die sich alle im 50er-Bereich bewegen - laut RKI verzeichnen jedoch alle leichte Anstiege. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz zieht demnach von 57,4 am Vortag auf nun 58,9 an. Da sich das Infektionsgeschehen insgesamt weiter abschwächt, liegt nahe, dass Nachmeldungen den Wert im Siebentagezeitraum nachträglich beeinflussen.

Für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg rückt derweil die neue Zielmarke von 35 neu registrierten Ansteckungen aus sieben Tagen je 100.000 Einwohner in Reichweite. Dieser neue Schwellenwert von 35 gilt seit dem jüngsten Corona-Gipfel als Orientierungsmarke für den Beginn einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität und einer Lockerung der Corona-Auflagen. Voraussetzung bleibt eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter diesem Wert

Bundesprimus Schweinfurt

Auch auf regionaler Ebene ist die neue Zielmarke im Großteil der Republik bei Weitem noch nicht erreicht: Den offiziellen Behördenangaben vom Sonntag zufolge unterschreiten jedoch bereits 70 Städte und Landkreise (Samstag: 60) mit ihrem Fallaufkommen die nun in den Fokus gerückte 35er-Schwelle. Das geht aus der Auswertung der Angaben aus den Landesbehörden durch ntv.de hervor. Das heißt, dass 241 Regionen die Obergrenze von 50 neuen Fällen im Siebentagezeitraum je 100.000 Einwohner weiterhin überschreiten.

Gemessen an der Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der bayerische Landkreis Tirschenreuth die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge weist die krisengeplagte Region in der Oberpfalz einen Wert von 316,5 auf. Dahinter folgen der niedersächsische Landkreis Wesermarsch (254,0) und der bayerische Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge (238,1). Lichtblicke gibt es laut RKI in Bayern und in Rheinland-Pfalz. Demnach weisen die unterfränkische Stadt Schweinfurt (3,7) und die pfälzische Stadt Zweibrücken (8,8) einstellige Werte und somit die bundesweit niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzen auf.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

Quelle: ntv.de, cri


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