Das Muster ist von Terroraktionen der Gruppe Boko Haram bekannt: Bewaffnete überfallen Bildungseinrichtungen in abgelegenen Regionen und nehmen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte als Geiseln. Nun hat es in Nigeria erneut eine Massenentführung gegeben.
Übereinstimmenden Berichten zufolge wurde beim Überfall auf eine Schule im Westen Nigerias mehr als 40 Personen entführt. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, wurden 27 Schülerinnen und Schüler, drei Lehrkräfte sowie zwölf Angehörige von Unbekannten verschleppt. Ein Schüler sei bei dem Angriff erschossen worden, hieß es.
Offenbar mehr als 600 Schüler im Gebäude
Der Überfall hatte sich demnach am frühen Morgen im zentralen Bundesstaat Niger ereignet. Die Angreifer sollen mit Sturmgewehren in das Gebäude des Wissenschaftskollegs der staatlichen Schule in Kagara eingedrungen sein. Insgesamt sollen sich mindestens 650 Schülerinnen und Schüler in dem Gebäude aufgehalten haben.
Die Hintergründe des Überfalls sind bislang unklar. Nigerias Präsident Muhammadu Buhari verurteilte die Entführung und ordnete einen Rettungseinsatz an. Buhari habe die Sicherheitskräfte angewiesen, für eine »sofortige und sichere Heimkehr aller Gefangenen« zu sorgen, erklärte ein Sprecher.
Vor knapp zwei Monaten hatte die islamistische Terrorgruppe Boko Haram im nördlich gelegenen nigerianischen Bundesstaat Katsina mehrere hundert Schulkinder entführt, sie eine Woche später aber wieder freigelassen.
Unklar blieb, ob Lösegeld gezahlt wurde. Die Gruppe Boko Haram, deren Name übersetzt etwa »westliche Bildung ist Sünde« bedeutet, sowie andere Splittergruppen terrorisieren seit Jahren Nordnigerias Bevölkerung.
n-tv
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