EU wartet seit Dezember auf Millionen Pfizer/BioNTech-Dosen – Insider

  18 Februar 2021    Gelesen: 476
EU wartet seit Dezember auf Millionen Pfizer/BioNTech-Dosen – Insider

Seit dem Start der Impfkampagne in der EU am 27. Dezember wird kritisiert, dass zu wenig Impfstoff vorhanden sei. Die Europäische Union wartet seit Dezember auf zehn Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs vom US-Konzern Pfizer und seinem deutschen Partner BioNTech. Das erfuhr die Agentur Reuters von EU-Vertretern.

Damit steht etwa ein Drittel der bis jetzt erwarteten Lieferungen noch bevor. Bisher habe Pfizer etwa 28 Millionen Dosen des Impfstoffs an die EU geliefert, sagte ein EU-Vertreter. Das seien etwa zehn Millionen Dosen weniger, als Pfizer versprochen habe.
Pfizer gab mit Verweis auf die Vertraulichkeit der Lieferpläne keinen Kommentar dazu ab. Auch die EU-Kommission nahm dazu nicht Stellung.

Am 21. Dezember war der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer in der EU zugelassen worden. Am Folgetag teilte BioNTech mit, dass die Unternehmen bis Ende des Monats 12,5 Millionen Dosen für die EU liefern würden.

Aus den EU-Kreisen hieß es, es sei nur ein Teil rechtzeitig verschickt worden. Dagegen sagte eine vertraute Person, die Menge gehöre vielmehr zu den für das erste Quartal 2021 vereinbarten Lieferungen. Ein EU-Vertreter erklärte, die beiden Unternehmen hätten eine Nachlieferung der fehlenden Dosen bis Ende März versprochen.

Wie es aus den europäischen Kreisen verlautete, hatte Pfizer sich verpflichtet, ab Anfang Januar 3,5 Millionen Dosen pro Woche zu liefern. Nun sei in dieser Woche die Menge auf 4,8 Millionen Dosen gestiegen, sagte ein an den Verhandlungen beteiligter EU-Vertreter. In der kommenden Wochen seien dann je fünf Millionen Dosen vorgesehen.

Am Mittwoch teilte Kommissionschefin Ursula von der Leyen mit, dass die EU-Kommission einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt habe. Nach Angaben aus Kommissionskreisen sollen dieses Jahr 150 Millionen Dosen geliefert werden. Zudem besteht eine Option auf weitere 150 Millionen Dosen für 2022, meldet dpa.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr zunächst 160 Millionen Impfdosen bei Moderna geordert. Die jetzt nachbestellte Menge kommt hinzu. Der Vertrag wurde am Mittwoch vom Kollegium der Kommissare gebilligt. Nun haben die EU-Staaten einige Tage Zeit, um mögliche Einwände zu erheben.

Der Moderna-Impfstoff ist eine von drei Vakzinen, die bereits in der EU zugelassen sind. Die Arzneimittelbehörde EMA gab am 6. Januar grünes Licht. Seither wird das Serum auch in Deutschland verwendet. Es handelt sich wie beim Vakzin von Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff. Beide haben eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent.

snanews


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