Brandenburg dementiert Bericht zu NSU

  14 März 2016    Gelesen: 863
Brandenburg dementiert Bericht zu NSU
Die Mordserie des NSU hätte möglicherweise verhindert werden können. Nach Medienberichten hatten die Behörden die Gelegenheit, das NSU-Trio frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Die Behörden sehen das anders.
Das brandenburgische Innenministerium hat Meldungen zurückgewiesen, wonach die Behörde 1998 die Festnahme der rechtsextremen Terrorzelle NSU verhindert haben soll. Die "Welt am Sonntag" hatte berichtet, ein Informant aus der rechten Szene habe dem Verfassungsschutz in Potsdam mitgeteilt, dass sich die NSU-Mitglieder Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt Waffen beschafft hätten. Daraufhin habe das Landeskriminalamt in Thüringen den Aufenthaltsort der Untergetauchten herausfinden wollen. Brandenburg habe aber ein Hilfegesuch aus Thüringen mit dem Hinweis auf Quellenschutz abgelehnt. Ein Ministeriumssprecher in Potsdam betonte im rbb, man habe keine Informationen zurückgehalten.

Dem NSU-Trio werden im Zeitraum von 2000 bis 2011 mindestens zehn Morde zugeschrieben. Der erste geschah am 9. September 2000 in Nürnberg.

Die "Welt am Sonntag" hatte sich auf zwei interne Vermerke der Brandenburger Behörde berufen. Demnach habe damals der V-Mann der rechtsextremen Szene, "Piatto", den Verfassungsschutz in Potsdam über die Erkenntnisse informiert.

Nebenklageanwälte und der Vorsitzende Richter Manfred Götzl wollen nun erreichen, dass das Material zu den Vorgängen endlich in den Prozess einbezogen werden kann. Bis vor Kurzem hatte das Potsdamer Innenministerium das noch verweigert.

Seit Mai 2013 läuft in München der Prozess gegen Zschäpe und Unterstützer der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund". In Bund und Ländern versuchen verschiedene Untersuchungsausschüsse die Hintergründe des offensichtlichen Behördenversagens aufzuklären. Noch immer ist nicht schlüssig geklärt, warum die drei Terroristen so lange untertauchen konnten und nicht gefasst wurden.

Quelle: n-tv.de , ppo

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