Zeichen der Trauer, des Zusammenhalts und der Wut: Der Anschlag von Hanau und seine Folgen

  23 Februar 2021    Gelesen: 538
Zeichen der Trauer, des Zusammenhalts und der Wut: Der Anschlag von Hanau und seine Folgen

In deutschen Städten sind letzten Freitag und Samstag mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen, um an den Hanauer Anschlag vor einem Jahr zu erinnern. Sie demonstrierten gegen Rassismus, Polizeigewalt und den Umgang der Behörden mit dem Fall. Allein in Berlin versammelten sich über 10.000 Menschen. SNA beleuchtet Hintergründe und Folgen.

Anlässlich des Jahrestags des Hanauer Attentats vom 19.02.2020 gab es deutschlandweit verschiedene Veranstaltungen und Zeichen zur Erinnerung an die Opfer und gegen Rassismus wie Rechtsextremismus. Am Freitag wurden in Hessen neben Mahnwachen in umliegenden Städten eine zentrale Trauerfeier mit Bundespräsident Steinmeier sowie auf dem Marktplatz eine Kundgebung in Hanau durchgeführt. Bundeskanzlerin Merkel, Bundesparteien bis auf die AfD und Verbände solidarisierten sich öffentlich mit den Opfern und Angehörigen.

Eintracht Frankfurt gedachte vor dem Top-Spiel gegen den FC Bayern München mit seinen Aufwärmjacken den Opfern, beim Torjubel von Amin Younes zeigte er die Jacke mit dem Namen und Konterfei Fatih Saraçoğlus.

In verschiedenen Städten gab es am um den Jahrestag Kundgebungen und Demonstrationen: Frankfurt (über 3000 Teilnehmer:innen), Hamburg (über 2000), Leipzig, Köln (über 400) und Stuttgart. In der Hauptstadt versammelten sich Freitag dezentral an drei Orten insgesamt über 3000 Menschen, am Folgetag kamen weit über 10.000 zu einer Demonstration zusammen. Neben der Erinnerung an den Anschlag gab es auch viel Kritik und Protest: Es wurden Polizei, Behörden und der Rassismus in Deutschland angeprangert, der diese und weitere rassistische Angriffe erst möglich machen würden.

Neun Menschen mit Migrationshintergrund verloren am 19.02.2020 in Hanau ihr Leben und fielen dem 43-jährigem Täter Tobias R. zum Opfer, der anschließend noch seine Mutter ermordete. Fünf weitere wurden teilweise schwer verletzt. Nach über einem Jahr wundern sich die Familienangehörigen und Bekannten der Opfer immer noch, ob ein solcher Anschlag hätte verhindert werden können. Mit der Initiative „19. Februar Hanau“ kämpfen sie um Gehör und versuchen ihren Kindern, Eltern oder Freunden Gerechtigkeit zu verschaffen.

snanews


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