Friedrich Merz für Bundestagswahl nominiert

  02 März 2021    Gelesen: 912
  Friedrich Merz für Bundestagswahl nominiert

Nach seiner Niederlage bei der Wahl des CDU-Chefs wird es still um Friedrich Merz. Nun strebt der konservative Politiker in den Bundestag - wohl nicht ohne Störgeräusche. Der derzeitige Mandatsinhaber in Merz' Heimatwahlkreis will Parlamentarier auf Bundesebene bleiben.

Die CDU-Stadtverbände Arnsberg und Sundern haben nach Informationen von ntv in getrennten Sitzungen für die Nominierung von Friedrich Merz für die Bundestagswahl gestimmt. Merz hatte zuvor erklärt, dass er nicht abgeneigt sei, im September für den Hochsauerlandkreis anzutreten. Einem Sprecher zufolge will er sich in den "kommenden Tagen" zu einer möglichen Kandidatur äußern. Der CDU-Kreisverband Hochsauerland kündigte schriftlich auf Anfrage für Mittwoch (2. März) eine Gremiensitzung an, bei der es um das Verfahren zur Aufstellung des Bundestagskandidaten gehen werde.

Er sei bereits "von mehreren Stadtverbandsvorsitzenden im Sauerland gefragt worden, ob ich mir vorstellen kann, für den Wahlkreis anzutreten", hatte Merz der "Westfalenpost" zuvor gesagt. Derzeit wird der Wahlkreis allerdings vom CDU-Innenexperten Patrick Sensburg im Bundestag vertreten. Er wolle "keine offene Feldschlacht" um die Kandidatur im Sauerland. Der Wahlkreis sei seit jeher bekannt für seine Geschlossenheit.

Merz musste sich im Januar bei der Wahl zum CDU-Bundesvorsitz dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet geschlagen geben. Danach hielt er sich mit Äußerungen über seine weiteren politischen Ambitionen zunächst zurück.

Sensburg hatte den Bundestagswahlkreis im Jahr 2009 von Friedrich Merz übernommen. Merz zog sich damals aus der aktiven Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft. Der derzeitige Mandatsinhaber Sensburg wies gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland darauf hin, dass er seine erneute Kandidatur bereits im Januar erklärt habe. "Da war Friedrich Merz noch in ganz anderen Gedanken", sagte Sensburg in Anspielung auf Merz' Vorsitz-Ambitionen. "Ich halte aber an meiner Kandidatur fest - und Friedrich Merz hat ja überall Chancen", fügte Sensburg hinzu. Er stelle sich selbstverständlich auch einer Kampfabstimmung, erklärte er.

Der Vorsitzende der konservativen Werte-Union, Alexander Mitsch, befürwortete ausdrücklich eine Kandidatur von Merz. "Er verkörpert einige wirtschaftsliberale und konservative Positionen, die unter Frau Merkel aufgegeben wurden, ohne die die Union aber weiteres Vertrauen verlieren wird", sagte Mitsch. "Für viele enttäuschte Bürger ist Herr Merz derzeit noch die letzte Hoffnung auf eine nicht linke CDU und klare Kante gegen grün-rote Bevormundung."

n-tv


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