Fünf Tage nach ihrer Entführung aus einem Internat im Norden Nigerias sind alle 279 Schülerinnen wieder frei. Die Mädchen seien am Dienstagmorgen freigelassen worden und bei guter Gesundheit, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Zamfara, Bello Matawalle. Die Schülerinnen befänden sich derzeit im Regierungsgebäude.
Bewaffnete Angreifer hatten in der Nacht zum vergangenen Freitag das Mädcheninternat in Jangebe überfallen und 317 Schülerinnen verschleppt. Einigen Dutzend der Mädchen gelang die Flucht. Sie sollen sich danach in einem Wald in der Nähe der Schule aufgehalten haben.
Seit Jahren mehren sich die Angriffe krimineller Banden im Norden und im Zentrum Nigerias. Bei dem Überfall auf die Mädchenschule handelte es sich um die bereits dritte Massenentführung in Nigeria im Februar. Die vor Ort als »Banditen« bezeichneten Gangs handeln vorrangig aus finanziellen Motiven. Sie entführen Menschen, um Lösegeld zu erpressen. Ihnen werden zudem Plünderungen und Vergewaltigungen angelastet.
Vor dem Überfall auf die Mädchenschule hatten Bewaffnete Dutzende Kinder und drei Lehrkräfte im Westen Nigerias entführt. Dabei war ein Schüler erschossen worden. Außerdem wurden 53 Insassen eines Busses verschleppt. Sie sind inzwischen wieder frei.
Die Banden haben keine bekannten ideologischen Ausrichtungen. Es gibt jedoch wachsende Bedenken, dass sie mit Dschihadisten aus dem Nordosten kooperieren könnten. Diese kämpfen seit Jahren für die Errichtung eines islamistischen Staats.
spiegel
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