Spahn und Scheuer sollen es richten

  04 März 2021    Gelesen: 606
Spahn und Scheuer sollen es richten

Das Öffnungskonzept von Bund und Ländern basiert vor allem auf einer umfassenden Teststrategie. Bis zu 150 Millionen Schnell- und Selbsttest könnten dafür monatliche nötig werden, rechnet Kanzlerin Merkel vor. Eine Taskforce soll sich jetzt um die Bestellungen kümmern - unter der Leitung von Spahn und Scheuer.

Mit massenhaften Schnell- und Selbsttests wollen Bund und Länder die geplanten Lockerungen des Corona-Lockdowns absichern. Zur Beschaffung dieser Tests ist laut der Beschlussvorlage von gestern Abend eine Taskforce unter der Führung des Bundesgesundheitsministeriums und des Bundesverkehrsministeriums gegründet worden. Gemeinsam mit Vertretern aus der Testlogistik sowie mit Produzenten, Handel und der Logistikbranche der einzelnen Länder sollen Jens Spahn und Andreas Scheuer demnach die größtmögliche Verfügbarkeit und zügige Lieferung einschließlich Selbsttests für die öffentliche Hand sicherstellen.

Die Tests zeigten "mit guter Genauigkeit, ob jemand tagesaktuell ansteckend ist", sagte Kanzlerin Angela Merkel nach den Bund-Länder-Beratungen. Jeder Bürger solle sich einmal pro Woche kostenlos testen lassen können. "Dieses Angebot gilt ab dem 8. März, und die entsprechenden Testzentren werden vor Ort dafür zur Verfügung gestellt", kündigte Merkel an.

Merkel soll vorgerechnet haben, dass der monatliche Bedarf bis 150 Millionen Schnelltests betragen könne - je nachdem wie viele Menschen sich testen ließen und welche Öffnungsschritte man mit Tests verbinde. Hersteller hätten in Gesprächen angegeben, bis zu 40 Millionen Stück pro Woche zu liefern. Im März könnten Schnelltests aber noch knapp sein.

Nach Informationen von RTL und ntv sind die dafür vorgesehen Tests aber noch gar nicht in großem Maß vorhanden: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn soll bislang keine Bestellung von Selbsttests in Auftrag gegeben haben. Zudem verzögere sich die Lieferung der vom Bund georderten Schnelltests.

Spahn hatte im Februar geplant, ab dem 1. März kostenfreie Antigen-Schnelltests für alle Bürger zur Verfügung zu stellen - etwa in Testzentren, Arztpraxen oder Apotheken. Am 16. Februar twitterte er, die Tests seien "mittlerweile ausreichend am Markt verfügbar". Sein Vorhaben wurde wenige Tage später im Corona-Kabinett gestoppt.

Erste Corona-Schnelltests zur Selbstanwendung sollen unterdessen bereits am Samstag bundesweit in den freien Verkauf kommen. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten an, dass Kunden die in Deutschland produzierten Tests dann an der Kasse bekommen können. Zunächst ist die Abgabemenge auf eine Packung pro Kunde begrenzt. Eine Packung kostet rund 25 Euro. Sie enthält fünf Tests, deren Ergebnis nach dem Nasenabstrich in 15 Minuten vorliegen soll. Die Erkennungsrate liegt den Angaben zufolge bei 96 Prozent.

Auch Discounter-Konkurrent Lidl und die Supermärkte von Rewe und Edeka haben das Thema auf dem Schirm. Die Drogeriemarktketten Rossmann und dm wollen mit dem Verkauf am nächsten Dienstag beginnen. Apotheken wollen die Produkte ebenfalls anbieten.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/rts


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