So antwortete der Universitätsprofessor für Politikwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck auf die diesbezügliche SNA-Frage während eines Jour Fixe der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft. „Sie will einen gewissen Handlungsspielraum für Deutschland belassen. Und nur Macron hat auf die US-Ansage, die Russlandpolitik gewissermaßen vergemeinschaften zu lassen, relativ kühl geantwortet. Also ist davon auszugehen, dass außer Frankreich nur teilweise Deutschland dieser transatlantischen Einigung auf die Russlandpolitik etwas entgegensetzen wird. Das wird bedeuten, dass das zu wenig ist und dass die Europäische Union in diesen Orbit der Vereinigten Staaten wieder stärker abdriftet.“
In seinem Vortrag vor mehr als 100 Zuschauern zum Thema „Geopolitischer Ausblick 2021: Beziehung USA-EU, USA-Russland“ stellte Prof. Mangott fest, dass die Beziehungen zwischen Russland und den USA so schlecht wie noch nie seit 1986 sind. „Die Hoffnungen auf eine Aussöhnung zwischen den beiden Supermächten mit der Administration Trump, die es ja auch in Russland gegeben hat, aber auch die Befürchtungen mancher in den USA, dass es zustande kommt, haben sich nicht bewahrheitet. Das hing damit zusammen, dass Trump das eine sagte, aber seine Administration etwas anderes.“
„Das Sicherheitskabinett, Außenverteidigung und nationale Sicherheit haben eine harte Russlandpolitik vorgegeben“, so der Politologe weiter, „angefangen von der Annahme, dass Russland Zugeständnisse machen müsse und nicht die Vereinigten Staaten. Und die Biden-Administration beginnt jetzt mit diesem zerrütteten Verhältnis. Und es wird keinen Neuanfang zwischen den beiden Staaten geben, keinen Reset, wie Barack Obama das 2009, zunächst erfolgreich, versucht hat.“
snanews
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