Merkel stimmt auf »noch drei, vier schwere Monate« ein

  11 März 2021    Gelesen: 463
Merkel stimmt auf »noch drei, vier schwere Monate« ein

Die Corona-Lage bleibt in Deutschland noch bis zum Sommer angespannt. Diese Einschätzung gab Kanzlerin Angela Merkel jetzt ab. Erst dann werde das Impfen sich auswirken.

Von allzu großem Optimismus war bei Angela Merkel nicht die Rede, als die Kanzlerin ein öffentliches Digital-Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfs- und Krisentelefonen führte. »Das sind jetzt noch drei, vier schwere Monate: März, April, Mai, Juni«, sagte sie. Die Corona-Lage in Deutschland werde noch bis in den Sommer angespannt bleiben, kündigte die Regierungschefin an.

Aber danach würden die Effekte des Impfens in Deutschland deutlich werden, gab Merkel eine Einschätzung. »Dann wird es deutlich besser, aber im Augenblick fällt jeder Tag schwer. Das merkt man ja jedem an«, gestand die Kanzlerin ein. Der Frühling mache zwar manches leichter, lasse aber auch die Einschränkungen mehr spüren.

Der politische Umgang mit der Krise sei von Ungewissheit geprägt. »Wir versuchen jetzt, die Brücken zu bauen, aber wir wissen auch nicht, wohin wir die genau bauen. Also, das Ufer sehen wir ja auch nicht«, sagte Merkel. »Das ist ja überhaupt das ganz Schwierige an einer Pandemie, dass man das Ende nicht kennt.«

Bei der Finanz- und Bankenkrise vor einigen Jahren sei klar gewesen, dass man die Ursache habe beheben und die klammen Banken wieder mit Geld versorgen müssen. Im Vergleich dazu sei in der Pandemie vieles unklar, so Merkel. »Ich weiß es auch nicht, was dieses Virus noch anstellt«, und ob es etwa zu weiteren Mutationen komme.

In dem rund anderthalbstündigen Gespräch berichteten Mitarbeiter von Telefon-, Mail- und Chatseelsorgediensten Merkel von ihren Erfahrungen. Mehrere Teilnehmer schilderten etwa, dass in der Pandemie Hilfe aus dem Umfeld Ratsuchender zum Teil wegbreche und auch Hilfsangebote Dritter ausdünnten oder schwerer zu vermitteln seien. Mehrere Gesprächspartner Merkels sprachen auch von ihren Sorgen, dass nach der Krise im sozialen Bereich gekürzt werde.

spiegel


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