In Großbritannien ist ein Elite-Polizist wegen Mordverdachts festgenommen worden. Der Beamte, der einer Einheit zum Schutz von Parlamentariern und Diplomaten angehört, befinde sich seit Dienstagabend in Gewahrsam, teilte die Londoner Polizei mit. Ebenfalls am Dienstag sei im Zuge derselben Ermittlungen eine Frau festgenommen worden.
Bei den Ermittlungen geht es um das Verschwinden einer 33-Jährigen in London. Die Frau hatte am Abend des 3. März die Wohnung einer Freundin verlassen, um zu Fuß nach Hause zu laufen. Der Weg hätte etwa 50 Minuten gedauert, sie kam nie in ihrer Wohnung an. Seit Tagen bat die Polizei die Öffentlichkeit um Hinweise in dem Fall.
Am Mittwoch durchsuchten Beamte Gebäude in London und Kent sowie ein Waldstück in der Nähe von Ashford. Am Abend meldete die Metropolitan Police den Fund von Leichenteilen in dem Waldstück. Die Identität des oder der Toten könne noch nicht bestätigt werden, erklärte Kommissarin Cressida Dick. Es könne eine "beträchtliche Weile" dauern, bis Klarheit herrsche. Der Fundort liegt etwa 120 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem die junge Frau zuletzt gesehen wurde.
Entsetzen bei der Polizei
Der verdächtige 48-jährige Polizist war am Dienstag in Kent festgenommen worden. Ihm wird zusätzlich zu den Mordvorwürfen unsittliche Entblößung vorgeworfen. Mit ihm wurde auch eine 39-jährige Frau verhaftet, die verdächtigt wird, mit der Tat in Verbindung zu stehen.
Dick erklärte, die Festnahme des Beamten habe "Schock und Wut" in der Öffentlichkeit sowie bei der Polizei ausgelöst. "Ich spreche für all meine Kollegen, wenn ich sage, dass wir entsetzt über diese furchtbaren, furchtbaren Nachrichten sind." Aufgabe der Polizei sei es, "die Straßen zu kontrollieren und Menschen zu beschützen".
Zuvor hatte bereits Londons Bürgermeister Sadiq Khan Verständnis dafür gezeigt, wenn Menschen angesichts der Entwicklungen "schockiert und besorgt" seien. Er begrüßte, dass der Fall des Beamten an ein Aufsichtsgremium weitergegeben worden sei, das nun eine unabhängige Untersuchung leiten soll.
Quelle: ntv.de, ino/AFP
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