Bafin leitet Insolvenz der Greensill Bank ein

  16 März 2021    Gelesen: 453
Bafin leitet Insolvenz der Greensill Bank ein

Das Schicksal der Greensill Bank scheint besiegelt zu sein: Die Finanzaufsicht Bafin hat einen Insolvenzantrag gestellt. Private Sparer sind abgesichert, die Millionen der Kommunen wären im Fall einer Pleite weg. Kritiker der Bafin sehen Parallelen zum Wirecard-Skandal.

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat gestern Abend für die in Turbulenzen geratene Greensill Bank einen Insolvenzantrag gestellt. Das teilte eine Sprecherin des Amtsgerichts Bremen auf Anfrage mit. "Bei uns ist gestern Abend ein Antrag von der BaFin auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren bezüglich der Greensill Bank AG eingegangen", sagte die Sprecherin.

Der Antrag werde nun geprüft. Ob es noch heute eine Entscheidung geben wird, blieb zunächst unklar. Das Gericht will über den weiteren Verlauf informieren. Die Bafin hatte die Bremer Tochter des britisch-australischen Finanzkonglomerats Greensill Anfang März bereits für den Kundenverkehr geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Greensill Bank AG, die Bafin hatte Strafanzeige gestellt. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.

Bislang kam es noch nie vor, dass ein Institut nach einem Moratorium auf Dauer wieder am Markt aktiv war. Sparer kommen seit der Schließung durch die Finanzaufsicht nicht mehr an ihr Geld, aber müssen nicht um ihr Erspartes fürchten: Der Entschädigungsfonds der privaten Banken und die gesetzliche Einlagensicherung springen für ihre Einlagen ein. Nach Informationen aus Finanzkreisen dürften das etwa 3,1 Milliarden Euro sein.

Die Gelder von professionellen Anlegern wie etwa Bund, Ländern, Kommunen oder bankähnlichen Kunden unterliegen allerdings seit Oktober 2017 nicht mehr der Entschädigungseinrichtung. Zahlreiche Kommunen, die bei der Bank teilweise zweistellige Millionenbeträge angelegt haben, dürften deshalb leer ausgehen. Dazu gehören nach Angaben des Portals tagesgeldvergleich.net unter anderem das Land Thüringen, die Stadt Monheim am Rhein und die hessische Stadt Eschborn. Insidern zufolge steht bei diesen Kunden insgesamt etwa eine halbe Milliarde Euro im Feuer.

n-tv


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