Ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden: Die sudanesische Übergangsregierung und die wichtigste Rebellengruppe haben am Sonntag Friedensgespräche begonnen. Die von Abdelaziz al-Hilu angeführte Gruppe Sudan People's Liberation Movement-North und die Regierung unterzeichneten ein Dokument, das die Freiheit zur Religionsausübung garantiert und gleichzeitig Religion und Staat trennt. Damit ist der Weg geebnet für ein endgültiges Friedensabkommen.
Damit ist die Übergangsregierung unter General Abdel Fattah al-Burhan ihrem Ziel einen Schritt näher, ein Abkommen mit allen Rebellengruppen im ganzen Land zu erreichen und die jahrzehntelangen Konflikte zu beenden, die zu Millionen von Vertriebenen und Hunderttausenden von Toten geführt haben. Die sudanesische Übergangsregierung hatte im April 2019 den langjährigen Autokraten Omar al-Bashir nach fast drei Jahrzehnten an der Macht gestürzt. Noch Anfang des Jahres hatte es in der Region Darfur schwere Kämpfe gegeben.
Der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für den Sudan, Volker Perthes, begrüßte die Entwicklung und nannte sie in einem Tweet »einen wichtigen Schritt hin zu einem umfassenden Frieden im Sudan«.
Im vergangenen Jahr war es bereits zu Friedensabkommen mit vielen Rebellengruppen gekommen, auch aus der westlichen Region Darfur. Aber die von al-Hilu angeführte Schlüsselfraktion hatte sich dem Abkommen nicht angeschlossen – sie hielt an ihrer Forderung fest, der Sudan solle auf die Scharia verzichten und ein säkularer, demokratischer Staat werden.
Die al-Hilu-Bewegung ist die größte Rebellengruppe im Sudan und ist in den Provinzen Blauer Nil und Süd-Kordofan aktiv, wo sie große Teile des Landes kontrolliert. Die Rebellen fordern einen säkularen Staat, in dem die Religion bei der Gesetzgebung keine Rolle spielt, die Auflösung aller von Ex-Staatschef Omar al-Bashir geführten Milizen und die Umgestaltung des Militärs.
In den von den Rebellen gehaltenen Provinzen ist ein Großteil der Bevölkerung christlich und wurde von al-Bashirs islamistischer Regierung im Norden des Landes angegriffen.
spiegel
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