CDU und CSU haben ihre vier Wochen andauernde Talfahrt vorerst beendet. Das aktuelle RTL/ntv-Trendbarometer zeigt einen leichten Anstieg der Union um einen Prozentpunkt. Auch die Grünen gewinnen einen Prozentpunkt hinzu, ebenso die AfD. SPD, Linke und die sonstigen kleineren Parteien verlieren dagegen jeweils einen Punkt. Nur die FDP bleibt unverändert. Die Union behauptet damit ihren Vorsprung von vier Punkten vor den Grünen, hinter denen die SPD drittstärkste Kraft bleibt.
Wenn jetzt ein neuer Bundestag gewählt würde, kämen CDU/CSU auf 27 Prozent und lägen damit klar unter dem Ergebnis der Bundestagswahl 2017, als sie 32,9 Prozent erreichten. Die SPD kommt aktuell auf 15 Prozent der Stimmen (Bundestagswahl: 20,5%), die FDP auf 10 Prozent (10,7%). Die Grünen würden mit derzeit 23 Prozent im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl (8,9%) einen großen Sprung nach oben machen.
Die Linke erreicht derzeit 7 Prozent (9,2%), die AfD 11 Prozent (12,6%). Die sonstigen Parteien kämen zusammen auf 7 Prozent (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen ist mit 22 Prozent etwas geringer als der Anteil der Nichtwähler bei der jüngsten Bundestagswahl (23,8%).
Zwei Regierungsoptionen
Nach diesen Zahlen würde der neue Bundestag aus 722 Abgeordneten bestehen, aktuell umfasst er 709 Sitze. Die Union käme mit der gemeinsamen Fraktion auf 212 Sitze, die Grünen auf 178 und die SPD auf 116. Die FDP würde 77 Abgeordnete stellen, die Linke 54 und die AfD 85. Die Grünen würden damit mehr als doppelt so viele Sitze erobern wie 2017 - ein Plus von 111 Abgeordneten. Alle anderen Parteien würden Mandate verlieren.
Die derzeitige schwarz-rote Koalition aus Union und SPD hätte bei diesem Ergebnis keine Mehrheit mehr. Regierungsfähig wären sowohl Schwarz-Grün mit zusammen 390 Mandaten als auch eine sogenannte Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP, die zusammen auf 371 Sitze im Parlament kämen.
Kanzlerpräferenz weiter klar für Söder
In der Kanzlerfrage würden die Deutschen weiterhin Markus Söder den Vorzug geben. Wenn die Bürger ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, käme Markus Söder gegen Grünen-Chef Robert Habeck und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf 38 Prozent. Für Habeck würden 20, für Scholz 14 Prozent votieren. Gegen die grüne Co-Vorsitzende Annalena Baerbock und Olaf Scholz käme Söder ebenfalls auf 38 Prozent. Baerbock käme auf 18, Scholz auf 14 Prozent.
Als Kanzlerkandidat der Union käme Armin Laschet gegen Habeck und Scholz mit 17 Prozent auf den dritten Platz. Habeck würde gegen Laschet 22, Scholz 18 Prozent holen. Auch gegen Baerbock und Scholz würde Laschet 17 Prozent der Stimmen holen. Scholz hätte gleichfalls 17 Prozent, Baerbock würde wie Habeck 22 Prozent erreichen. Auch bei den Anhängern der Union würde Söder besser abschneiden als Laschet: 39 Prozent der Unions-Anhänger würden Laschet wählen, wenn er Kanzlerkandidat würde, 75 Prozent würden einem Kanzlerkandidaten Söder ihre Stimme geben.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 23. bis 29. März 2021 erhoben. Datenbasis: 2503 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/–2,5 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, mli
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