US-Student zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt

  16 März 2016    Gelesen: 669
US-Student zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt
Harte Strafe für den Diebstahl eines Banners: Ein 21 Jahre alter Student aus den USA ist in Nordkorea zu einer mehrjährigen Strafe im Arbeitslager verurteilt worden.
Das Oberste Gericht in Nordkorea hat einen US-Studenten zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Der 21-jährige Otto Frederick Warmbier sei eines Verbrechens gegen den Staat schuldig gesprochen worden, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Nordkoreanischen Medienberichten zufolge hatte er versucht, ein Banner mit einem politischen Slogan in seinem Hotel in Pjöngjang zu stehlen.

Ein nordkoreanischer Beamter sagte zu CNN, Warmbier habe das Banner als Trophäe für die Mutter eines Freundes im Auftrag einer US-Kirche mitgehen lassen. Sie soll ihm ein Auto im Wert von 10.000 Dollar (9000 Euro) oder für den Fall seiner Festnahme 200.000 Dollar für seine Familie versprochen haben.


Der Wirtschaftsstudent der University of Virginia war als Tourist nach Nordkorea eingereist und wurde seit Anfang Januar festgehalten. Nach nordkoreanischen Angaben habe Warmbier "unter der Anleitung der US-Regierung" gehandelt, um die "Fundamente der Einheit" des Landes zu erschüttern.

Der 21-Jähirge hatte sich Ende Februar bei einer vom Regime arrangierten Pressekonferenz selber "schwerer Verbrechen" gegen das sozialistische Land bezichtigt. In einem vom US-Fernsehsender CNN verbreiteten Video sprach er vom "schlimmsten Fehler meines Lebens".

Ob er zu der Aussage vom Staat gezwungen wurde, ist unklar. In früheren Fällen hatten Festgenommene in Nordkorea ihre öffentlichen Geständnisse nach ihrer Freilassung häufig widerrufen.

Der ehemalige Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, traf einem Bericht der New York Times zufolge am Dienstag den nordkoreanischen Botschafter bei den Vereinten Nationen und setzte sich für die Freilassung Warmbiers ein. Die Nordkoreaner hätten zugesagt, diese Bitte zu übermitteln, sagte Richardson dem Blatt.

In Nordkorea wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Ausländer festgenommen, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und dann nach Gegenleistungen ausländischer Regierungen freigelassen. Häufig versucht Pjöngjang, die Gefangenen als Faustpfand in Verhandlungen einzusetzen. Richardson war in der Vergangenheit mehrfach in Nordkorea, um über die Freilassung anderer US-Bürger zu verhandeln.

Das Vorgehen Nordkoreas gegen Ausländer könnte mit dem Streit um das Atomwaffenprogramm des Landes zu tun haben. Am Dienstag hatte Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un einen weiteren Atomwaffentest seines Landes angekündigt. Nach dem Test im Januar und dem Start einer Langstreckenrakete im vergangenen Monat hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Sanktionen gegen Nordkorea verschärft.

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