Microsoft kühlt Server in kochender Flüssigkeit

  08 April 2021    Gelesen: 677
Microsoft kühlt Server in kochender Flüssigkeit

Weil Computerchips immer mehr Energie benötigen und dadurch immer mehr Abwärme produzieren, will das US-Unternehmen Computeranlagen in Flüssigkeit kühlen – allerdings nicht in Wasser.

Offensichtlich haben Microsofts Ingenieure ein Faible für Flüssigkeiten. Im Jahr 2015 etwa versenkten sie vor den schottischen Orkneyinseln ein kleines Rechenzentrum im Atlantik. Und das nicht etwa, weil sie es loswerden wollten, sondern weil sie hofften, das kalte Meerwasser zur Kühlung der Computer nutzen zu können. Fünf Jahre später hoben sie den mittlerweile dicht von Muscheln besiedelten Computercontainer wieder an die Oberfläche und bezeichneten das Project Natick genannte Experiment als Erfolg.

Doch während die Kühlung bei diesem Projekt noch von Stickstoffgas erledigt wurde, das die Hitze der Mikroprozessoren über Wärmetauscher ans Meer abgab, werden in einem neuen Microsoft-Projekt ganze Serverracks in eine kühlende Flüssigkeit getaucht.

Auf Bildern, die das Unternehmen am Dienstag veröffentlichte, sieht das auf den ersten Blick verwirrend aus: Die Flüssigkeit, die um die Platinen strömt, scheint zu kochen. Und tatsächlich tut sie das, allerdings nicht bei 100 Grad Celsius, denn es ist kein Wasser, in das die Ingenieure die Computer eintauchen. Das wäre auch kontraproduktiv, da Wasser bekanntlich Strom leitet und augenblicklich zu Kurzschlüssen führen würde.

spiegel


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