"Nur Russland beeinflusst Sputnik-Zulassung"

  09 April 2021    Gelesen: 498
"Nur Russland beeinflusst Sputnik-Zulassung"

Der Frage nach den Sonderwegen von Bayern und Mecklenburg-Vorpommern beim Ankauf des Impfstoffs Sputnik V weicht Gesundheitsminister Spahn in der Bundespressekonferenz aus. Über den Zeitpunkt der Zulassung sagt er, dieser hänge allein von der russischen Seite ab.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die russischen Behörden aufgerufen, rasch die für eine Zulassung notwendigen Daten zum Impfstoff Sputnik V zu liefern. "Manchmal klingt es so, als müssten wir Sputnik V nur kaufen und dann könnten wir es einsetzen", sagte Spahn in der Bundespressekonferenz. So sei es jedoch nicht. "Wir brauchen eine Zulassung."

Die Zulassung scheitere nicht daran, dass die europäischen Behörden oder das deutsche Paul-Ehrlich-Institut so langsam wären; das PEI ist Berichterstatter im europäischen Zulassungsverfahren. "Gerade nach den Erfahrungen, die wir in den letzten Wochen gemacht haben, bestehe ich auch auf einer Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur, bevor wir anfangen, einen Impfstoff zu verimpfen", fügte Spahn unter Anspielung auf die Erfahrung mit dem Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca hinzu. Umso schneller der russische Antragsteller die Daten liefere, desto schneller werde es eine Zulassung geben.

Schon jetzt, "in diesen Stunden", verhandele die Bundesregierung mit der russischen Seite über einen Kauf des Impfstoffs. "Wir können den Vertrag wie alle anderen Vertrage auch abschließen: Unter der Bedingung der Zulassung kaufen wir."

Spahn versicherte, es werde beim Zulassungsverfahren keine Verzögerung durch die Behörden geben. "Sobald die Daten da sind, werden die schnellstmöglich ausgewertet und zu einer Zulassungsentscheidung geführt."

Nur indirekt kritisierte der Minister eine Verzögerung durch Russland: "Die Schnelle der Zulassung beeinflusst wirklich nur die russische Seite selbst durch die Lieferung der Daten." Auch zu den Sonderwegen der Länder Bayern und Mecklenburg-Vorpommern wollte Spahn sich nicht äußern: "Ich kenne nur einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz und der Ministerpräsidentenkonferenz, und der besagt: Der Bund beschafft."

Bayern hatte sich mit einem Vorvertrag 2,5 Millionen Impfdosen Sputnik V für den Fall einer EU-Zulassung des Wirkstoffs gesichert. Auch Mecklenburg-Vorpommern sicherte sich eine Option auf eine Million dieser Impfdosen.

n-tv


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