Polizei identifiziert toten Terrorverdächtigen

  16 März 2016    Gelesen: 622
Polizei identifiziert toten Terrorverdächtigen
Als Polizisten im Rahmen groß angelegter Razzien eine Wohnung in Brüssel durchsuchen wollen, eröffnen die Bewohner plötzlich das Feuer - ein Angreifer wird beim Schusswechsel getötet. Berichte, wonach zwei Flüchtige gefasst sind, bestätigen sich zunächst nicht.
Der mutmaßliche Terrorist, der am Dienstag bei einer Anti-Terror-Razzia im Brüsseler Stadtteil Forest getötet worden ist, konnte identifiziert werden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich um den 26-jährigen Mohamed Belcaïd aus Algerien, der bereits 2014 illegal nach Belgien eingereist war. In der Wohnung, in der er mit zwei weiteren Verdächtigen am Dienstag aufgegriffen wurde, habe die Polizei eine Kalaschnikow mit elf Magazinen, ein Buch über Salafismus, aber keinen Sprengstoff gefunden, sagte Staatsanwalt Éric Van Der Sypt. Am Körper trug er laut Polizei eine Fahne der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Der Einsatz, in dessen Verlauf Belcaïd bei einer Schießerei getötet und sechs Polizisten verletzt wurden, sei "die ganze Nacht weiter gegangen und wird auch derzeit noch fortgesetzt", hatte Belgiens Ministerpräsident Charles Michel bereits am Morgen im belgischen Radio erklärt. Medienberichte, wonach die beiden flüchtigen Angreifer festgenommen wurden, bestätigte die Staatsanwaltschaft nicht.

"Zwei Verdächtige, die sich sehr wahrscheinlich auch in der durchsuchten Wohnung befunden haben und deren Identität noch unbekannt ist, sind wohl geflüchtet und werden dringend gesucht", sagte Van Der Sypt. Zwar seien, wie von einigen Medien berichtet, zwei Männer gestern Abend im Großraum Brüssel unabhängig voneinander an unterschiedlichen Orten festgenommen worden - aber es sei unklar, ob es sich bei ihnen um die Gesuchten handelt.

58 Festnahmen in einer Nacht

Insgesamt hatte die Polizei mehrere Wohnungen in Brüssel durchsucht - und insgesamt 58 Verdächtige vorläufig festgenommen. Weitere Details zu den Ermittlungen wollte Van Der Sypt nicht mitteilen, da die Razzien noch nicht endgültig abgeschlossen seien.

Brüssel ist wegen der islamistischen Attentate vom 13. November 2015 in Paris wiederholt in den Fokus geraten. Mehrere mutmaßliche Attentäter von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatten Verbindungen in die belgische Hauptstadt. Gesucht wurde bei der jüngsten Razzia auch nach dem Hauptverdächtigen, dem in Brüssel geborenen mutmaßlichen Paris-Attentäter Salah Abdeslam.

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