Grüne stärkste Kraft - Union bricht ein

  21 April 2021    Gelesen: 963
Grüne stärkste Kraft - Union bricht ein

Mit der Nominierung der Spitzenkandidaten Laschet und Baerbock kommt es zu erdbebenartigen Verschiebungen in der Wählergunst. Die Grünen liegen plötzlich deutlich vor der Union. Auf CDU und CSU kommen harte Wochen zu.

Der frisch gewählte Kanzlerkandidat der Union, Armin Laschet, steht in den kommenden Wochen vor der Mammutaufgabe, die Wähler von sich zu überzeugen. Denn erstmals seit Juni 2019 liegen die Grünen in der Wählergunst mit 28 Prozent vor der Union, die bei einer Wahl am kommenden Sonntag nur noch auf 21 Prozent der Stimmen käme, wie aus dem RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. Seit Anfang März hat die Union damit ein Drittel an Stimmen eingebüßt, während die Grünen mehr als 50 Prozent zulegten. Allein auf Wochensicht verliert die Union sechs Punkte, während die Grünen fünf Zähler zulegen.

Für die Frage zu den Personalentscheidungen bei Union und Grünen befragte Forsa am 20. April 1502 Wahlberechtigte. Für die Sonntagsfrage wurden am 19. und 20. April ebenfalls 1502 Bürger befragt.

Wie schwer die kommenden Wochen für Laschet werden, zeigen weitere Umfrageergebnisse: So hält nur knapp jeder dritte Befragte (32 Prozent) das Votum für den NRW-Regierungschef für eine gute Entscheidung. Fast zwei Drittel (63 Prozent) sind dagegen der Meinung, dass sich die Wahlchancen für die Union verschlechtert haben. In der CDU meinen dies sogar 67 und in der CSU, deren Vorsitzender Markus Söder am Ende gegen Laschet das Nachsehen hatte, 90 Prozent.

Dass der Zuspruch für Laschet in den verbleibenden Monaten bis zur Wahl noch wächst, glauben derzeit nur 17 Prozent. Gut drei Viertel der Befragten glauben dies nicht - im Osten sind sogar 88 Prozent dieser Auffassung.

Mit deutlich mehr Rückenwind startet derweil Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock in die Mission Kanzleramt. Sie hatte sich geräuschlos gegen Robert Habeck, ebenfalls Co-Chef der Partei, im Rennen um die Kanzlerkandidatur durchgesetzt. 54 Prozent halten dies für eine gute Entscheidung. Dabei fällt das Votum im Westen mit 56 Prozent deutlich höher aus als im Osten mit 41 Prozent. Außer den AfD-Anhängern beurteilen die Sympathisanten aller anderen Parteien die Entscheidung mehrheitlich als gut.

FDP legt zu, leichte Einbußen bei SPD

Das gilt auch für die Frage, ob die Chancen der Grünen mit der Festlegung auf die 40-Jährige besser geworden sind: Ja sagen 35 Prozent der Befragten, nur 13 Prozent meinen, dass die Aussichten sich eingetrübt hätten. Außer bei den AfD-Wahlgängern überwiegt bei allen anderen Partei-Anhängern die Ansicht, dass sich die Aussichten für die Grünen mit der Personalie Baerbock verbessert haben. Allerdings gibt es über alle Befragungsgruppen hinweg eine Mehrheit, die in dieser Frage keine eindeutige Meinung hat.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD auf 13 Prozent und büßte zwei Punkte ein. Die FDP legte zwei Zähler auf 12 Prozent zu. Die Linke legte um einen Punkt auf 7 Prozent zu. Die AfD bliebe bei 11 Prozent.

Mit Blick auf die bislang feststehenden Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen kann Baerbock den größten Zuspruch für sich verbuchen. 32 Prozent würden sie an der Spitze einer Regierung bevorzugen. SPD-Kandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz sowie Laschet kommen nur auf jeweils 15 Prozent. In der Vorwoche (Dienstag bis Freitag) hätten sich noch 26 Prozent für Baerbock, 19 Prozent für Laschet und 17 Prozent für Scholz entschieden.

Quelle: ntv.de, jwu


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