Israelische Polizei nimmt nach tödlicher Massenpanik Ermittlungen auf

  30 April 2021    Gelesen: 2007
Israelische Polizei nimmt nach tödlicher Massenpanik Ermittlungen auf

Nach der tödlichen Massenpanik auf einem jüdischen Fest im Norden Israels hat die Polizei mit der Suche nach den Ursachen begonnen.

Man habe erste Ermittlungen zu der Massenpanik auf einem Fest im Norden Israels aufgenommen, sagte der für den Norden zuständige Polizeichef Schimon Lavi laut Deutscher Presse-Agentur (DPA) am Freitag vor Journalisten. „Es war eine schlimme, tragische Nacht“, so Lavi. „Ich trage die übergreifende Verantwortung, im Guten wie im Schlechten.“ Er sei „zu jeder Prüfung bereit“.

Mehr als 40 Tote
Bei der Massenpanik in dem Wallfahrtsort Meron wurden nach Medienberichten mehr als 40 Menschen getötet und mehr als 100 verletzt. Tausende – vor allem Strengreligiöse – hatten auf dem Meron-Berg den jüdischen Feiertag Lag Baomer begangen. Die Behörden hatten die Teilnehmerzahl auf 10.000 begrenzt, nach Medienberichten waren aber bis zu zehnmal mehr Menschen angereist.
Nach ersten Erkenntnissen kamen Menschen auf einer abschüssigen Rampe mit Metallboden und Wellblech-Trennwänden auf beiden Seiten ins Rutschen. Die dicht gedrängten Feiernden fielen dann übereinander.

Kritik an der Polizei
Laut DPA warfen Augenzeugen der Polizei vor, sie habe Leute in das abgesperrte Areal gelassen, obwohl es schon extrem voll gewesen sei. Nach Beginn der Panik habe die Polizei dann nicht schnell genug Ausgänge auf der anderen Seite geöffnet, so die Kritik. Insgesamt waren rund 5000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Polizeichef Lavi sagte, die Sicherheitskräfte hätten sich sehr gründlich auf die Feier vorbereitet. „Die Sicherheit stand an erster Stelle.“ Er warnte vor der Verbreitung von Fehlinformationen in sozialen Medien. Viele der Polizisten hätten Leben gerettet und sich dabei selbst in große Gefahr begeben, betonte er.

snanews


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