Terminjagd in Berlin und Baden-Württemberg startet

  17 Mai 2021    Gelesen: 1365
Terminjagd in Berlin und Baden-Württemberg startet

In der Hauptstadt und im Südwesten können Hausärzte ab sofort frei entscheiden, welche Patienten sie zuerst impfen. Impfwillige sollten sich aber nicht zu allzu viele Hoffnungen machen: Ausreichend Impfstoff gibt es frühestens in zwei Wochen.

In Berlin und Baden-Württemberg dürfen ab sofort alle Bürger einen Impftermin vereinbaren. In beiden Ländern endet zum Wochenstart die bisher geltende Priorisierung - allerdings nur in Arztpraxen: Hausärzte dürfen somit frei entscheiden, welche Patienten sie zuerst impfen, ohne Bindung an die Impfverordnung. In den Impfzentren bleibt die Priorisierung vorerst bestehen.

Als drittes Land will voraussichtlich noch im Laufe der Woche Bayern die Priorisierung aufheben. Sachsen hat angekündigt, am 24. Mai zu folgen und Hausärzten ab dann freie Wahl zu lassen, wen sie mit allen zugelassenen Impfstoffen impfen wollen. Um die Impfungen zu beschleunigen, rief die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping außerdem dazu auf, nicht unbedingt notwendige Arztbesuche bis zu den Sommerferien zu vermeiden und Behandlungen zu verschieben.

Allerdings sollten Impfwillige nicht zu hoffnungsvoll in die Terminjagd starten: Die Berliner Gesundheitsverwaltung hatte die verfügbaren Impfstoffmengen vergangene Woche als "relativ knapp" bezeichnet. Zudem wies sie darauf hin, dass vorerst weiter Patienten Vorrang genießen, die zu einer der drei Prioritätengruppen zählen und noch nicht geimpft sind.

Lieferungen ziehen ab Juni an

Laut der Lieferprognose des Bundesgesundheitsministeriums erhält Deutschland in dieser Woche 3,4 Millionen weitere Impfdosen von Biontech, der amerikanische Hersteller Moderna liefert gut 550.000 Dosen. Knapp 1,6 Millionen dieser Biontech-Dosen gehen an die Hausärzte, die zudem 843.000 Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca erhalten, der in Impfzentren nicht mehr verimpft wird.

Erst in zwei Wochen, im Juni, zieht die verfügbare Impfstoffmenge spürbar an - vor allem durch zusätzliche Lieferungen von Biontech. Das Unternehmen will Deutschland zusammen mit seinem amerikanischen Partner Pfizer in Zukunft 5,1 Millionen Dosen pro Woche zur Verfügung stellen und damit 1,6 Millionen mehr als derzeit. Nach aktueller Planung sollen 3,6 Millionen oder knapp drei Viertel dieser Dosen an Haus- und Betriebsärzte weitergeleitet werden.

Moderna will seine Liefermengen erst Ende Juni hochfahren und um 70.000 Dosen auf 622.000 Dosen erhöhen. Für den Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson bietet das Gesundheitsministerium derzeit keine Wochenübersicht an. Das Pharmaunternehmen will Deutschland den Angaben zufolge bis zum Ende des zweiten Quartals insgesamt 10,1 Millionen Dosen bereitstellen. Astrazeneca hatte zwischen 12,4 bis 15,4 Impfdosen angekündigt. Moderna stellt 6,4 Millionen bereit. Das Gros entfällt auf Biontech und Pfizer, die 50,2 Millionen Dosen liefern wollen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP


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