Biden drängt Netanyahu zu sofortiger »bedeutsamer Deeskalation«

  20 Mai 2021    Gelesen: 246
Biden drängt Netanyahu zu sofortiger     »bedeutsamer Deeskalation«

US-Präsident Biden verschärft den Ton gegenüber Israel. In einem Telefonat forderte er Regierungschef Netanyahu auf, dass es im Konflikt mit den Palästinensern noch heute zu einer deutlichen Deeskalation kommen müsse.

Joe Biden hat den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu zu einer sofortigen »bedeutsamen Deeskalation« im Nahostkonflikt gedrängt. Das Weiße Haus erklärte am Mittwoch, Biden habe Netanyahu in einem Telefonat übermittelt, »dass er heute eine bedeutsame Deeskalation auf dem Weg zu einer Waffenruhe erwartet«.

Es war das vierte Telefonat zwischen Biden und Netanyahu innerhalb weniger Tage. Zuletzt hatte Biden in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten am Montag seine Unterstützung für eine Waffenruhe zum Ausdruck gebracht.

Die USA sind ein historischer Verbündeter Israels. Im Uno-Sicherheitsrat blockierte Washington zuletzt Bemühungen für eine gemeinsame Erklärung zu der Gewalt zwischen Israel und Palästinensern. Zuletzt wuchs aber der Druck auf Biden aus der eigenen Demokratischen Partei, angesichts der vielen Opfer in der palästinensischen Zivilbevölkerung eine härtere Gangart gegenüber Israel einzuschlagen.

Netanyahu verteidigte dagegen die Fortsetzung des hart geführten Militäreinsatzes im Gazastreifen. Es gehe darum, dem Staat Israel und seinen Bürgern eine möglichst lange Ruheperiode zu verschaffen und die islamistische Hamas-Organisation in Gaza entscheidend zu schwächen, sagte er vor rund 70 Diplomaten im Militärhauptquartier in Tel Aviv. »Wir versuchen, die Zeit der Ruhe für Israel zu maximieren.«

Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern war Anfang vergangener Woche wieder massiv eskaliert. Einer der Auslöser war die drohende Zwangsräumung palästinensischer Wohnungen in Ost-Jerusalem.

Seitdem wurden nach Angaben der israelischen Armee rund 3700 Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgefeuert. Die israelische Armee reagierte mit Luftangriffen auf Einrichtungen der Hamas und anderer militanter Gruppen. Mehr als 230 Menschen wurden getötet, die meisten von ihnen Palästinenser.

spiegel


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