Grund ist das vermehrte Auftreten größerer Stromausfälle im Land. Das Verbot des sogenannten Minings gelte bis zum 22. September, teilte Präsident Rohani in einer Fernsehansprache mit. Dabei wies er zudem darauf hin, dass 85 Prozent des Minings im Iran nicht von offizieller Seite lizenziert seien.
Kryptowährungen wie etwa Bitcoin werden durch einen komplizierten Prozess erstellt, bei dem leistungsstarke Computer miteinander vernetzt werden. Für dieses Vorgehen werden enorme Energiemengen benötigt.
Angesichts der Präsidentschaftswahlen im kommenden Monat will die Regierung dem Unmut der Bürger über die vielen Stromausfälle offenbar nun entgegenwirken. Zuletzt hatte die Regierung neben dem Mining auch die Dürre und die steigende Stromnachfrage im Sommer für die Ausfälle verantwortlich gemacht.
Bedeutung des Iran für das weltweite Mining
Nach Angaben der Blockchain-Analysefirma Elliptic wird etwa 4,5 Prozent des gesamten, weltweiten Bitcoin-Minings im Iran abgewickelt. Das Land ist dadurch imstande, Hunderte von Millionen Dollar mit Kryptowährungen zu verdienen. Das Geld dient auch dazu, die Auswirkungen der wegen des iranischen Atomprogramms verhängten US-Sanktionen zu mildern.
Vor diesem Hintergrund hat der Iran in den vergangenen Jahren für die Gewinnung von Kryptowährung billigen Strom angeboten und im Gegenzug von den Minern verlangt, ihre Bitcoins an die Zentralbank zu verkaufen. Die Aussicht auf billigen Strom hat auch Miner aus anderen Ländern, insbesondere aus China, in den Iran gelockt.
Die Erzeugung der Elektrizität, die für das Mining gebraucht wird, erfordert das Äquivalent von etwa zehn Millionen Barrel Rohöl pro Jahr. Das entspricht laut der Analysefirma Elliptic vier Prozent der gesamten iranischen Ölexporte im Jahr 2020.
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