Richter lässt Inhaftierte wieder frei

  30 Mai 2021    Gelesen: 576
Richter lässt Inhaftierte wieder frei

Bei dem schweren Seilbahn-Unglück in Italien sterben am Pfingstsonntag 14 Menschen. Der Betreiber und zwei Mitarbeiter werden daraufhin festgenommen. Sie sollen die Gondel manipuliert haben. Doch ein Richter entlässt die drei Männer nun aus der Haft.

Ein italienischer Richter hat die drei seit dem schweren Gondel-Unglück am Lago Maggiore in Norditalien inhaftierten Männer wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Entscheidung fiel am späten Samstagabend, wie die Oberstaatsanwältin der Stadt Verbania, Olimpia Bossi, gegenüber dem Fernsehsender RAI erklärte. Laut der Tageszeitung "La Stampa" hat der Richter keine Gründe gesehen, die Männer weiterhin in Haft zu lassen, da sie nicht fliehen könnten und keine Gefahr auf Manipulation von Beweisen bestünde. Einer der Männer sei allerdings unter Hausarrest gestellt worden.

Am vergangenen Sonntag stürzte eine Seilbahn-Gondel, die die Stadt Stresa am Lago Maggiore mit dem nahe gelegenen Berg Mottarone verbindet, zu Boden. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil. In dem Fall hätte eine Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste daraufhin mit hoher Geschwindigkeit am sogenannten Tragseil zurück Richtung Tal, knallte an einen Seilbahn-Pfeiler und stürzte in die Tiefe. Bei dem Vorfall kamen 14 Menschen ums Leben.

Nach dem Unglück wurden der Chef der Seilbahngesellschaft und zwei weitere leitende Mitarbeiter festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse außer Kraft gesetzt wurde, weil es zuvor Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der Bahn gegeben haben soll. Ein Motiv für eine Manipulation könnte Medienberichten zufolge gewesen sein, dass die Betreiber nach der langen Corona-Zwangspause die Seilbahn unbedingt am Laufen halten wollten. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet.

Quelle: ntv.de, hny/rts


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